Irgendetwas machen sie richtig in Skandinavien im Allgemeinen und Norwegen im Speziellen. Da wird einerseits die Weltpresse nicht müde nordische Jazzproduktionen zu feiern als habe sie seit Dekaden keine auch nur halbwegs erträgliche Platte gehört; da wird mal eben der Staub, der sich auf House-Musik abzulegen drohte, bis auf weiteres einfach weggepustet und all diesen Frischzellen stellt sich selbstredend auch die immerjunge Gitarrenmusik nicht in den Weg.
Das Kaizers Orchestra ist im besten aller wenigen guten Sinne des Wortes „unkonventionell“. Im Meer der englisch- und mittlerweile auch deutschsprachigen Gitarrenbands schon aufgrund ihrer ausnahmslos norwegischen Texte. Aber auch die Vielfalt ihrer musikalischen Referenzen wie auch ihrer Ausdrucksformen auf der Bühne besticht durch die spielerische Konsequenz und durch die ewige naheliegende Frage bei toller Musik: „Warum macht man das nicht schon immer so?“