Hommage an einen Großen. Mirjam Nuenning und Max Czollek denken an James Baldwin. Mehmet Atesci liest
3. März 2019
Sonntag
Einlass 17:00
Beginn 18:00
Writer’s writer – Schreibende, die von Schreibenden verehrt werden gehören zu den ganz Großen. Einer wird in den letzten Jahren auffällig oft zitiert: James Baldwin. Carolin Emcke und Sasha Marianna Salzmann haben ihm zuletzt wichtige Bücher gewidmet. In Raoul Pecks Film „I am not your negro“ ist der charismatische Redner Baldwin die zentrale Figur. Man versteht das, wenn man hört, wie er amerikanischen Schülern erklärt, was Kultur bedeutet: „Wenn die Welt von Kultur spricht, spricht sie nicht von Kultur. Sie spricht von Macht. Der Unterschied zwischen den afrikanischen Kulturen, die verschwunden sind, und den im Verfall begriffenen europäischen Kulturen ist, dass Europa Macht besitzt. Und das ist der einzige Unterschied. Es ist nicht wahr, dass Europa zivilisiert war, und die Afrikaner es nicht gewesen sind – das ist eine Lüge.“
James Baldwin fragte damals, in den 60er Jahren: „Versteht ihr das?“ Seine Frage hallt immer noch nach. Darum wird es an diesem Abend nicht nur um den wortgewaltigen Schriftsteller gehen, sondern auch um Baldwins gegenwärtige politische Bedeutung. Dafür sorgen die Übersetzerin Mirjam Nuenning, die Schwarze Literatur auch in Deutschland bekannter machen möchte, und der Dichter Max Czollek, der mit seiner Streitschrift „Desintegriert euch“ für Aufruhr gesorgt hat. Mit den beiden diskutiert die Autorin und Journalistin Verena Lueken (FAZ), die für Baldwins ersten, jetzt neu übersetzten Roman „Go tell it on the mountain“ ein kämpferisches Vorwort geschrieben hat. Aus James Baldwins Werken liest Mehmet Atesci vom Gorki Theater Berlin.
Um 14.30 Uhr zeigen wir im Rahmen von „lesen.hören 13″ im Atlantis Kino „I am not your negro“. Raoul Pecks Film über James Baldwin und die Geschichte der Schwarzen“. Weitere Informationen finden Sie hier.
Zum Kombiticket für Film und Lesung (20 € zzgl. Gebühren) gelangen Sie hier hier.