Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Argentinisch Autopia. María Cecilia Barbetta nimmt die Angst an die Hand

26. Februar 2019
Dienstag

Einlass 19:00
Beginn 20:00



"lesen.hören 13"

Es gibt wenige Autorinnen, die mit solcher Hingabe der deutschen Sprache dienen wie die in Berlin lebende Argentinierin María Cecilia Barbetta. 2008 eroberte sie mit ihrem Debütroman „Änderungsschneiderei Los Milagros“ im Handstreich das hingerissene deutsche Publikum – und ließ es dann zehn Jahre auf ihr zweites Buch warten. Jetzt ist es da: „Nachtleuchten“. Und wieder ist dieses Buch ein Beispiel für die feine Spracharbeit, die Liebe zum Leben ihrer Figuren und das tief verwurzelte Wissen um die Prägungen der Geschichte, die María Cecilia Barbettas Schreibkunst auszeichnen. „Nachtleuchten“ hat
 sie ihren Großeltern gewidmet, denn der Roman
 führt in die Jahre vor der
argentinischen Militär
diktatur und in das Arbeiter-Viertel in Buenos Aires, in dem die Autorin selbst in der Nähe der großväterlichen Autowerkstatt aufgewachsen ist.

María Cecilia Barbetta erweckt wie von Zauberhand die Atmosphäre der Verwirrung und Angst dieser Zeit genauso zum Leben wie die in Redewendungen und Kalauern gefrorenen Formeln der deutschen Sprache. Noch nie hat wohl jemand in der deutschsprachigen Literatur mit so viel Wärme und Verständnis für den Alltag der „kleinen“ Leute am Vorabend des süd- amerikanischen Staatsterrors über diese düstere Zeit geschrieben. Wie der russische Dichter Ossip Mandelstam nimmt María Cecilia Barbetta die Angst der Zeit an die Hand: mit Humor und Ernst und mithilfe der spielerischen Freiheit der deutschen Sprache. Mit dem Verleger und Literaturenthusiasten Sebastian Guggolz spricht sie über Argentinien, die Madonna von Ballester und über die Spiegelungen zwischen dem argentinischen Alltag der frühen siebziger Jahre und dem europäischen Alltag unserer Tage.

Bei Vorlage der SWR 2 Kulturkarte erhalten Sie 10 % Rabatt an der Abendkasse.

María Cecilia Barbetta © Marcus Höhn


Sebastian Guggolz