Ein Okapi beim Optiker. Mariana Leky fühlt zart und träumt Tatsachen
7. März 2018
Mittwoch
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Wir waren wieder für Sie auf der Frankfurter Buchmesse unterwegs! Dieses Mal wussten wir allerdings schon vorher ganz genau, wen wir Ihnen zu „lesen.hören 12“ mitbringen wollen: Mariana Leky. Mit ihrem dritten Roman „Was man von hier aus sehen kann“ landete sie erneut ganz ohne große Marketingstrategie einen Beststeller. Als sie auf dem Blauen Sofa gefragt wurde, wie sie sich den Erfolg ihres Buches erklären könne, sagte sie schlicht: „Ich glaube, dass die Buchhändler es mochten.“ Tatsächlich haben mehr als 600 Buchhändlerinnen und Buchhändler Lekys Roman zum „Lieblingsbuch der Unabhängigen“ gekürt, denn es sei „ein Fest für alle Menschen, die die leisen Töne lieben und die vielen Möglichkeiten, die Worte und Text der Phantasie zu bieten haben“.
Ja, Mariana Lekys Geschichte von einem Dorf im Westerwald ist beglückend, und ihr liebevoller Blick auf seine schrulligen Bewohner verzaubert einen im Nu. Dorfbewohner wie die alte Selma, die aussieht wie Rudi Carell und den Tod immer dann voraussieht, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint. Oder wie ihre Enkelin Luise, die einen Mann liebt, der in einem Kloster in Japan lebt. Oder wie der Optiker, dessen richtigen Namen niemand kennt. Und wie Marlies, die immer mies gelaunt in Unterhosen am Fenster steht und alle Mitmenschen durch den Rollladen hindurch beschimpft. Von Dorfromantik und weiten Herzen, von Schicksalsschlägen und ihrer Überzeugung, dass es eine unbedingte Anwesenheitspflicht im eigenen Leben gibt, erzählt Mariana Leky im Gespräch mit der Literaturkritikerin Wiebke Porombka.