Eine Frau, dem 16. Jahrhundert entstiegen, schwebt dem Wippen ihres Reifrocks hinterher. Als ruheloser Geist begibt sie sich auf die Suche nach ihrem wahren Ich. Mit einer Mikrokamera fährt sie über ihren Körper, untersucht, erforscht und fragmentiert ihn. Die Kamera gibt Einblick in das innere Erleben der Protagonistin, ihre Gedanken werden bildhaft, virtuelle Räume entstehen. Innen und Außen kehren sich um. Körper und projizierte Körperfragmente verbinden sich zu neuen Wesen und seltsamen Kreaturen, das tausendmal Gesehene wird plötzlich fremd und unheimlich. Immer kreist sie um die ewig junge Frage: Was ist der Mensch? Poetisch-Philosophisches dazu hat die Suchende über die Jahrhunderte in ein dickes vergilbtes Buch, dem einzigen Gegenstand auf der Bühne, geschrieben. Aus ihm steigen Erlebtes und Versäumtes, Sehnsüchte und Traumata auf. Märchen, Tanz, Musik, und Videos verbinden sich zu einem Spiel, in dem sich Schein und Sein überlagern und miteinander verschmelzen. Was ist wirklich wirklich?
„Bald trifft die Schauspielerin auf der Leinwand mit ihrer eigenen Person zusammen, spielt Verstecken, kämpft mit ihr und schließt Frieden. Ein atemberaubendes Spiel – und doch bleibt das eigentliche Ich unauffindbar.“ Südkurier Medienhaus
Meinhardt & Krauss & Feigl sind die Figurenspielerin Iris Meinhardt, der Regisseur Michael Krauss, der Videokünstler Oliver Feigl und der Komponist Thorsten Meinhardt. Seit 2010 wird das Ensemble durch die Kostümbildnerin und Künstlerin Fee Heartfelt verstärkt. In dieser Zusammenarbeit entstehen seit 2003 Stücke, die sich vor allem in dem Zwischenbereich Figurentheater, Film, Neue Medien und zeitgenössische Musik bewegen und von dem intensiven Austausch der jeweiligen Kunstbereiche leben.
Spiel/Idee/Video: Iris Meinhardt / Regie/Video: Michael Krauss / Musik/Komposition: Thorsten Meinhardt / Dramaturgie: Anni Boden