Karen Köhler liest aus „Wir haben Raketen geangelt“
22. Februar 2015
Sonntag
Einlass 19:00
Beginn 20:00
„Wollt ihr Geschichten, die euch wärmen in kalten, kalten Nächten? Wollt ihr noch mal Indianer sein? Wollt ihr Raketen? Ja, hier! Hier! Hier!“ (Saša Staniši?)
Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist: Eine junge Frau sitzt mittellos und dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley. Als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie zu phantasieren. Doch schon bald teilen sie sich einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Über diesen Moment und über das Danach schreibt Karen Köhler in ihrem ersten Buch „Wir haben Raketen geangelt“ – bildintensiv, zupackend und lakonisch. Sie schreibt über die dramatischen Momente im Leben. Und sie tut das mit einer solchen Leichtigkeit und Nonchalance, dass man bereit ist, ihr überall hin zu folgen. Karen Köhlers rauschhafte Erzählungen führen von der westeuropäischen Zivilisation bis in die Wüste und die Wildnis Sibiriens. Sei es die Krebspatientin, die in einem Krankenhaus liegt und einen kubanischen Commandante zum Gefährten hat, oder die Animateurin, die sich auf einem Kreuzfahrtschiff vor ihrem eigenen Leben versteckt: Diese Figuren sind wahre Meisterinnen im Überleben. Kapitulieren kommt nicht in Frage.
Karen Köhler wurde 1974 in Hamburg geboren. Sie wollte Kosmonautin werden, hat Fallschirmspringen gelernt und in Bern Schauspiel studiert. Nach einigen Jahren in Festengagements als Schauspielerin lebt sie heute wieder in Hamburg und schreibt Theaterstücke und Prosa und arbeitet als Illustratorin.