Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Ensemble Materialtheater – Lärm

18. März 2012
Sonntag

Einlass 19:30
Beginn 20:00



IMAGINALE 2012

Schlacht der Ideen mit Tanz, Musik und Puppenspiel

Nach einer Geschichte von Alberto García Sánchez 

Festival-Eigenproduktion

Der Kapitalismus ist der unbestrittene Sieger des Kalten Krieges. Als selbst ernannter Hort von Demokratie, freiem Denken und Menschenrechten hat er die PR-Schlacht gewonnen und den Kommunismus als blauäugig, menschenverachtend und wirtschaftlich ruinös ins Abseits gedrängt. Selbst wenn die Mehrheit der Menschen zu den Verlierern zählt – alles ist bestens. Mit einer permanenten, schrillen, verführerischen und telegenen Flut von unwichtigen Informationen und Bildern wird jeder Keim einer Alternative überspült.
„Lärm“ ist der zweite Teil des Theaterzyklus „Europa in vier Kapiteln“, den das das Ensemble Materialtheater im Rahmen seiner Arbeit verfolgt. Der kalte Krieg wird hier zur bissigen Familientragödie, gespielt von Narrenfiguren, von Buffons. Wie in der echten Historie liegt auch hier das Groteske neben dem Tragischen, die Poesie neben der Brutalität. „Lärm“ ist eine Parabel über den Kampf zweier Gesellschaftssysteme, der unsere jüngste europäische Geschichte prägt – bis zum heutigen Tag.
Mit dem Stück Lärm (2008) stellt sich Autor und Regisseur Alberto García Sánchez, der 2011 mit dem renommierten französischen Theaterpreis Molière ausgezeichnet wurde, die Frage, ob die Erscheinungsbilder des Kapitalismus, selbst die edelsten, nicht nur einem einzigen Zweck dienen, nämlich dem, weiter zu existieren.
Ein politischer Theateransatz, Humor, Ironie, Internationalität, die Lust zur Auseinandersetzung mit immer neuen ästhetischen Herausforderungen und künstlerischen Partnern prägen die Arbeiten des Ensemble Materialtheater. Das EMT erhielt 2012 bereits zum zweiten Mal die dreijährige Konzeptionsförderung der Stadt Stuttgart und erstmalig die Konzeptionsförderung des Landes Baden-Württemberg. In 25 Jahren freier Theaterarbeit entstanden mehr als 40 Inszenierungen, mit denen das Ensemble auf der ganzen Welt zu Gast war.

Spiel: Sandra Hartmann, Sigrun Kilger, Annette Scheibler, Paolo Cardona, Fabrizio Cenci, Daniel Kartmann; Musik: Winfried Walgenbach, Sandra Hartmann, Daniel Kartmann, Fabrizio Cenci; Kostüme: Annette Scheibler, Sigrun Kilger, Claudia Sill; Ausstattung: Ensemble; Bühne: Luigi Consalvo; Choreographie: Claudia Runge; Übersetzung: Edith Michaelsen; Regieassistenz: Dominik Rentsch; Regie: Alberto García Sánchez

Alter: Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahre; Dauer ca. 90 Minuten; Sprache: Deutsch

 

Gefördert von der Stadt Stuttgart, dem Fonds Darstellende Künste e.V. und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg