Station 17
4. Oktober 2011
Dienstag
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Manchmal ändert der Zivildienst ein, zwei Leben. In Hamburg änderte der Zivildienst des Erziehers und Musikers Kai Boysen sehr viele Leben. 1988 realisierte sich in den Alsterdorfer Kliniken die Idee, Menschen mit Behinderung zusammen mit Nichtbehinderten musizieren zu lassen. Auf dem ersten Album von Station 17 hieß es demgemäß: „Wer tanzt, humpelt nicht“. Zu Beginn ihrer langen Karriere mit mehreren Neu-Besetzungen und einigen Neu-Orientierungen waren Station 17 keine Freakshow, sondern die Hamburger Schule-Band mit den originellsten Texten und Wortspielen. Später entwickelte sich das offene Bandprojekt stärker in Richtung HipHop und Dancefloor. Mittlerweile sind Station 17 bei Album #7 angekommen und haben sich auf dem Weg dorthin konsequent professionelle Strukturen geschaffen. Das aktuelle Album „Fieber“ wurde 14 Tage lang auf einem komplett mikrofonierten Bauernhof im Wendland kollektiv improvisiert – und wer jetzt sofort Can oder Cluster oder Krautrock assoziiert, liegt komplett richtig. „Fieber“ bietet „Musik, die durch das Zimmer simmert“ – wie es im Promotext zum Album so schön heißt. „Fieber“ groovt aber auch auf bestechende Art und Weise, erinnert mit seinem Sound an die mittleren Talking Heads („Fear of Music“, „Remain in Light“). Und „Uh-Uh-Uh“, der magische Hit des Albums, stünde jedenfalls auch den hippen Caribou nicht schlecht zu Gesicht – und ist mit einem der Musikvideos der Saison kongenial gefeatured.
Peter Tiedeken: b, g; Alexander Tsitsigias: g, keys, dr, perc; Tobias Bade: dr, b, perc; Christian Fleck: synth, computer; Marc Huntenburg: voc, tp, fl, perc; Andreas Lehrke: voc, g; Hoss Becker: voc; Philip Riedel: voc, keys; Sebastian Stuber: voc, keys; Felix Ernesto Schnettler: g, voc, perc