Dass man einem Genre wie dem Free Jazz, das inzwischen auch schon wieder 50 Jahre auf dem Buckel hat, immer wieder etwas Neues abgewinnen kann, liegt natürlich an seinen Protagonisten und wechselnden Konstellationen: Zufall und Absicht lassen Kollaborationen entstehen, Zufall und Absicht bestimmen das Spiel. Glückliche Fügungen brachten den zwischen Free Jazz und Post-Bop kraftvoll agierenden Tenorsaxophonisten Tony Malaby, den Bassisten William Parker, einer der ganz Großen der Improvisationsszene, und den wandlungsfähigen Schlagzeuger Nasheet Waits zusammen. Alle drei haben sich in verschiedensten Formationen ihre Sporen verdient. Tony Malaby, der Namensgeber des Tamarindo Trios, spielte unter anderem in Charlie Haden’s Liberation
Music Orchestra oder in Paul Motian’s Electric BeBop Band. Mit Parker und Waits geht es zurück zu den Ursprüngen des Free Jazz, an jene noch immer reizvollen Punkte, die Übergange markierten von den noch durch Strukturen zusammengehaltenen Hardbop-Explosionen zum vollkommen freien Spiel. Es ist eine hochenergetische Supergroup, deren einzelne Mitglieder nicht allein über Spontanität, Einfallsreichtum und Technik verfügen, sondern auch noch über das Wichtigste überhaupt: das Gespür für die Schwingungen, die zwischen ihnen und den Instrumenten entstehen und die sich ins Publikum hinein übertragen.

Tony Malaby: sax; William Parker: b; Nasheet Waits: dr