Cypress Hill gehören seit Anfang der neunziger Jahre zu den einflussreichsten HipHop-Acts weltweit. Das lag nicht nur an den harten Beats und den von den Gang-Vergangenheiten der Mitglieder beglaubigten Raps, sondern auch an ihren Latin-Sounds, die auf solch prägnante Weise erstmals in den Hip-Hop Eingang gefunden hatten. Vor allem Louis Freese, Sohn eines Mexikaners und einer Kubanerin, trug zu diesem charakteristischen Klangbild bei, und unter dem Nom de guerre B-Real sorgte er auch mit seinem nasal-fließenden Sprechgesang für die eindrücklichen Momente auf den erfolgreichen frühen Platten. Cypress Hill gingen von Anfang an Kollaborationen mit Bands aus anderen Genres ein, sie spielten etwa mit Sonic Youth oder Pearl Jam, und jedes einzelne Mitglied tummelte sich an den verschiedensten Schauplätzen des Musikgeschäfts – dort, wo es interessant werden konnte. B-Real arbeitete u.a. mit Snoop Dogg, Busta Rhymes und den Beastie Boys zusammen, er versuchte sich als Schauspieler und brachte vor zwei Jahren mit „Smoke N Mirrors“ sein erstes Soloalbum heraus: ziemlich affizierende West Coast Beats und darüber eine Stilmixtur, die wie eine Art Zusammenschau der verschiedenen Leidenschaften von B-Real wirkt. Dessen Rhymes und Stimme halten das Werk zusammen. Und auf sie darf man sich beim Enjoy Jazz-Festival freuen.