Nachdem Massive Attack, Tricky und Portishead Anfang der 90er Jahre ihre zuweilen recht düsteren Vorstellungen von TripHop auf Platte gepresst hatten, kamen einem Morcheeba wie die lichtere, freundlichere B-Seite des Genres vor: Die Brüder Paul und Ross Godfrey gründeten das Projekt 1995 in London, hinzu gesellte sich die Sängerin Skye Edwards, deren „engelsgleiche“ Stimme ein wenig an Sarah Cracknell von Saint Etienne erinnert. Überhaupt ist die Assoziation Saint Etienne gar nicht so daneben: Morcheeba bezogen sich von Anfang an mindestens ebenso sehr auf einen legeren 60er-Jahre-Easy-Listening-Sound wie auf die hypnotisch runtergebremsten Hip-Hop-Beats des TripHop. In der letzten Zeit konnte man bei Morcheeba allerdings ein wenig den Überblick verlieren: Nachdem sich die Brüder Godfrey und Skye Edwards 2003 getrennt hatten, wechselten die Sängerinnen auf den Morcheeba-Alben schneller als die Ehefrauen von Lothar Matthäus. Man hatte gar keine Gelegenheit mehr, sich an die neuen Stimmen zu gewöhnen. Die Fans der ersten Stunde fühlten sich daher umso beschenkter, als sie in diesem Frühjahr mit „Blood Like Lemonade“ ein Morcheeba-Album in ursprünglicher Besetzung in den CD-Spieler schieben konnten. Und dass nun bei den Konzerten wieder Skye Edwards, die Enjoy Jazz schon 2006 umjubelt eröffnet hat, am Mikrofon steht, dürfte die Freude noch enorm steigern. 
Skye Edwards: voc; Ross Godfrey: g, keyb; Paul Godfrey: electronics
Band: tba