Die Improvisations-Szene ist ein riesiges Netzwerk: Jeder scheint jeden zu kennen, jeder stand schon mal mit jedem anderen auf der Bühne; die Formationen, in denen Musiker spielen, sind schier unüberschaubar. Der junge Trompeter Peter Evans hat in den letzten Jahren in etlichen Ensembles der freien Musik und auch als Solist bewiesen, wie suggestiv, raumfüllend und eloquent sein Spiel ist, wie er zwischen Post-Bop und Avantgarde eindrucksvoll seinen eigenen Weg sucht und einen eigenen Ton findet. Evans war bei Enjoy Jazz bereits mit der „terrorist bebop band“ Mostly Other People Do The Killing zu erleben. Er spielt mit seinem eigenen Quartett als Leader, bildet mit Tom Blancarte das Duo Sparks, ist Teil des Free Jazz-Quintetts Carnival Skin und des „Christmas Duos“ mit Posaunist Sam Kulik – und das ist nur ein kleiner Einblick in die Zusammenhänge, in denen der in New York lebende und klassisch ausgebildete Evans sich bewegt. Sein aktuelles Quintett spielt Kompositionen, die in der Tradition von Paul Bley oder Ornette Coleman stehen, auskomponierte Passagen mit hochenergetischen Improvisationen verbinden und zudem das klassische Jazz-Instrumentarium um elektronische Elemente erweitern. „Evans ist viel mehr als ein bravouröser Solist“, schrieb Ben Ratliff in der New York Times. Man sollte sich unbedingt davon überzeugen. 

Peter Evans: tp; Carlos Homs: p; Tom Blancarte: ba; Jim Black: dr; Sam Pluta: live processing, electronics