Dass der aus Saarbrücken stammende Schlagzeuger Oliver Strauch ein glühender Verehrer des klassischen Modern Jazz der späten 50er und frühen 60er Jahre ist, weiß man nicht nur dank zweier Alben seines Projekts „Groovin’ High“ (feat. Randy Brecker!), sondern vor allem dank zahlloser hoch dynamischer und sehr inspirierter Konzerte. Mit seinem aktuellen Album erfüllte sich Strauch dann einen Traum: Er spielte sein „New York Album“ direkt vor Ort ein – im Studio „System Two“ in Brooklyn. Es sei ihm, so Strauch, um den spezifischen “sound of the city“, um all die Erinnerungen an Miles, Trane, Bird und Bill Evans gegangen. Damit nicht genug! Strauch versicherte sich der Mitwirkung zweier sehr renommierter Mitstreiter: Der Pianist Kenny Werner ist ein glänzender, vielseitiger Techniker, der im Laufe seiner Karriere bereits mit Charles Mingus, Archie Shepp oder auch Joe Lovano gearbeitet hat – ein musician’s musician. Dritter im Bunde wird – anders als auf dem Album – nicht der aus Neuseeland stammende Bassist Matt Penman sein, sondern der aus Heidelberg stammende, aber seit vielen Jahren in New York lebende Johannes Weidenmüller, der nicht nur mit Hank Jones und Randy Brecker spielte, sondern auch schon auf mehreren Alben Kenny Werners zu hören war. So steht eigentlich nichts mehr im Wege, um auch live Stücke wie Mal Waldrons „Soul Eyes“ oder Cole Porters „Easy to love“ bis zum letzten Ton auszukosten. Das darf dann auch gerne mal ein ausgedehntes Viertelstündchen dauern! 

Johannes Weidenmüller: b; Oliver Strauch: dr; Kenny Werner: p