Das Konzert wird wie geplant stattfinden, trotz einer Verletzung, die sich Róisín Murphy unglücklicherweise vergangen Samstag in Moskau zuzog.
Von 1995 bis 2002 legte die Band Moloko mit ihrem „Post-TripHop-Party-Animal-Ding“ (Julian Weber) einen Spagat zwischen Dancefloor und Rock-Bühne hin – und hatte damit riesigen Erfolg. Manchen Elektronik-Puristen war das zu undifferenziert und mainstreamig, aber mit dem ersten Soloalbum von Róisín Murphy konnte man – ganz unvoreingenommen – neue Seiten an der ehemaligen Moloko-Sängerin entdecken. Die Kooperation mit dem elektronischen Zauberkünstler Matthew Herbert, der letztes Jahr beim Enjoy Jazz Festival zu Gast war, adelte Róisín Murphy und brachte deren Qualitäten als Sängerin so richtig zur Geltung: Kühl, präzise, perfekt und zugleich äußerst swingend umschmeicheln einen diese Tracks des Solodebüts „Ruby Blue“. Mit fiebriger Eleganz bewegt sich Murphy zwischen Barjazz und catchy Poptunes – als würde sie nicht aus der Seele heraus singen, sondern sie mit sich herumtragen und bei Gelegenheit offenherzig vorzeigen. Dafür ist der Begriff „glamourös“ gemacht – mehrstimmiger Gesang und Elektronik vertragen sich hier aufs Beste. Im Oktober erscheint Murphys neues Album „Overpowered“ – und der Titel ist Programm, wie man auf der ersten Singleauskopplung nachhören kann: ein pushend-pulsierender Elektropop-Track, der von Tom Elmhirst (Amy Winehouse, Røyksöpp) gemixt wurde.