Manche CDs verbreiten sich wie Lauffeuer. Das Debut-Album von Nouvelle Vague (übrigens schlicht die übersetzung von New Wave) war so ein Fall.
Überall schien darüber gesprochen zu werden. „Den Nerv der Zeit treffen“ dürfte man so etwas wohl nennen. Nouvelle Vague haben dabei eigentlich lediglich tolle Songs gecovert, diese in ein neues Gewandt namens Bossa Nova gesteckt und sie von Sängerinnen singen lassen, die keinen Schimmer von der Großartigkeit der Originale hatten. Und fertig war die Errettung aus dem tristen Alltag des Ü-30-Wahnsinns.
Songs wie „Teenage kicks“ von den Undertones (der Lieblingssong von Radiolegende John Peel (R.i.P.)), „Love will tear us apart“ von Joy Divison oder „Let me go“ von heaven 17 wird da gehuldigt – und nicht nachgeäfft. Mit traumwandlerischer Sicherheit bleibt da erhalten, was die Originale zu Klassikern machte und bleibt auf der Strecke, was auf der Strecke bleiben kann: nämlich krampfhafte Werktreue.
Novelle Vague zeigen Respekt und haben Humor, singen und spielen aber dabei nicht ironisierend um einen dämlichen „Kult“-Begriff herum, sondern erhalten im Geiste des Fantums wunderbare Erinnerungen am Leben.
„Teenage kicks all through the night!“