Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Trygve Seim

13. November 2004
Samstag

Einlass 20:00
Beginn 21:00



Enjoy Jazz

Der Mann spielt Saxophon und stammt aus Norwegen. Auch im Falle Trygve Seims könnte man daraus schnell voreilige Schlüsse ziehen, die den wahren Begebenheiten alles andere als gerecht würden. Trygve Seim (Jahrgang 1971) ist ein Kind der nachgeborenen Generation, das sich die weitläufige norwegische Jazzlandschaft zu nutze machen konnte und dennoch überhaupt keine Anstalten macht, in Ehrfurcht zu erstarren oder einfach erfolgversprechenden ausgetretene Pfaden nachzueifern. Trygve Seims Debut-Album „Different Rivers“ war sicherlich eines der spannendsten Jazzalben der letzten Jahre. Dabei ist es nicht einmal sein eigentliches Spiel, das sich durch völlig neue Ansätze oder extravagante Eigenheiten auszeichnet. Und dennoch sind es genau diese Begriffe, mit denen seine Musik zurecht umschrieben wird. Weil er mit seiner Musik Lücken aufzeigt und schließt, die selbst im so ausgearbeiteten norwegischen Jazz vorzufinden sind. Vor allem aber ist es das Zusammenspiel mit seinen vielen Mitmusikern, in der die Einzigartigkeit seiner Musik entsteht. Sie spielen Muster in einer Art und Weise, die beinahe elektronisch anmutet, ohne es zu sein. Repetitiv und intuitiv zugleich. Abstrakt und doch alles andere als zurückgenommen. Interessant ist auch, wie Trygve Seim klassische und moderne Musikkonzepte einander nahe bringt. Sein Enjoy Jazz Festival Konzert ist nicht nur das einzige Deutschlandkonzert, sondern gleichzeitig auch die Uraufführung seines sehnlichst erwarteten neuen ECM-Albums “Sangam³, mit dem Trygve Seim (man muss es bei aller Bescheidenheit sagen) dem Jazz einen neuen Weg aufzeigt.