Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Hase und Igel. Fuchs und Schmidt kommentieren sich komisch

22. Februar 2017
Mittwoch

Einlass 19:00
Beginn 20:00



"lesen.hören 11"

Jochen Schmidt hatte ursprünglich vor, ein ernsthafter Autor zu werden. Dass das Publikum über seine Texte lachte, hat ihn selbst am meisten überrascht. Es kann kein Zufall sein, dass er 2004 den Förderpreis zum Kasseler Preis für Grotesken Humor bekommen hat, auch wenn er seitdem vergeblich darauf wartet, endlich auch den Hauptpreis zu bekommen. Aus der Not eine Tugend machen, hieß die Devise, und also trat Jochen Schmidt 16 Jahre lang wöchentlich auf der von ihm mitbegründeten Berliner Lesebühne „Chaussee der Enthusiasten“ mit neuen Texten auf. Er hatte dabei ausgiebig Gelegenheit, zu erforschen, was eigentlich komisch ist (und was nicht). – Zwischen Tortentext und sokratischer Ironie war dort stets alles möglich.

Über viele Jahre hat Jochen Schmidt zu Ostern und zu Weihnachten Mannheim besucht, da seine Eltern nach ’89 hier Arbeit gefunden hatten. Seine erste Lesung in Mannheim wird also auch eine Art Heimkehr ins Exil sein.

Mit seiner langjährigen Kollegin von der „Chaussee der Enthusiasten“, Kirsten Fuchs, wird Jochen Schmidt exklusiv für das Mannheimer Publikum in Form von Texten und Gesprächen über das Wesen des Humors nachdenken, über die Grenzen des Lachbaren.

Über Kirsten Fuchs wird auch oft gelacht, aber das war von Anfang an gewollt. Kirsten Fuchs ist ebenfalls Gewinnerin des Förderpreises für komische Literatur, 2016 erst, aber sie ist ja auch jünger als Jochen Schmidt. Ihn kennt sie länger als er sie, denn er war schon berühmt, als sie noch ratlos am Stift kaute. Sie schreibt Romane (3), bekommt dafür Preise (2), außerdem Kurzgeschichtenbände (3), Theaterstücke (2) und Kinderbücher (1), außerdem macht sie Kinder (1) und mit denen Weltreisen (1), über die sie dann schreibt.

Als sie 2014 bei „lesen.hören 8“ in der Alten Feuerwache gelesen hat, musste danach der Saal renoviert werden, weil die Luft brannte und der Boden schwamm. Zumindest erinnern sich manche so daran. Am liebsten lacht die Fuchs über Tiere und Dinge die schief gehen. Das wiederum passt zu Jochen Schmidt, und schief gehen wird sicher einiges, wenn er und Kirsten Fuchs im Wechsel zum Wettstreit antreten und sich in Schubladen stecken, auf ungeahnte Höhen heben, in Grund und Boden witzeln und viiiiiel besser als im Fußball, nämlich wie im Dressurreiten gegenseitig kommentieren. Sie kommen dabei ganz ohne Moderation aus.

 

In Kooperation mit Word UP! Poetry Slam