Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Daedelus

Klub Feuerwache

21. April 2017
Freitag

Beginn 21:00



(Brainfeeder / Ninja Tune)
Jetztmusik Festival

Alfred Darlington, besser bekannt als Daedelus, ist alles andere als ein 08/15-Musiker. Alles an ihm ist originell – vom Aussehen eines dem Viktorianischen Zeitalter entsprungenen Dandys bis zu seiner Art zu musizieren oder sich selbst auszudrücken.

Alfred kam 1977 im Kalifornischen Santa Monica als Sohn einer Künstlerin und eines Professors zur Welt. Von klein auf wurde seine Musikalität an einer Reihe von Instrumenten gefördert, und seine Interessen gingen bald über Klassik und Jazz hinaus. Als Teenager stieß er im Suchlauf des Radios auf einen britischen Piratensender und kam so mit UK Rave und Hardcore in Berührung. „It was my first ‘Eureka!’ moment in music,“ nennt er diese Begegnung.

Er trat Rock-, Jazz- und Ska-Bands bei, was ihm bei aller Freude daran jedoch unbefriedigt ließ. Er hörte Warp, Ninja und härtere elektronische Musik, versuchte sich als DJ an Drum & Bass und schuf erste eigene Produktionen. Die sollten zwar ins D&B –Schema passen, aber Dank seiner vielseitigen anderen Fähigkeiten entwickelte sich viel mehr daraus und im Nu war ein neuer Style geboren. Er gab sich den Künstlernamen „Daedelus“, was seiner Schwäche fürs Experimentieren und Erfinden zuzuschreiben ist.

1999 arbeitete er mit seinen „Entropy Sessions“ bei Dublab.com und brachte seine eigenen frühen Demos heraus. Carlos Nino (von Ammoncontact) hatte damals seine Show direkt nach ihm und war nicht gerade begeistert von seiner Arbeit, doch nachdem er eines der ruhigeren Daedelus-Stücke gehört hatte, führte er ihn die LA-Szene ein. Er packte Daedelus-Tracks auf zwei maßgebende Compilations, worauf Plug Research 2002 das Debut-Album „Invention“ veröffentlichte.

In 2003 wurde Daedelus engagiert einen Auftritt in San Diego mit Brian Crabtree und Peter Siegerstrong zu bestreiten. Die beiden schlugen ihm vor, einen frühen Prototyp des „Monomes“ zu testen, eines so genannten „alternative controller“. „It’s a Non-traditional electronic instrument,“ erläutert Daedelus, „basically it allows for massive improvisation.“ Sein Gebrauch brachte ein neues Maß an Lebendigkeit in die sonst mitunter statisch anmutende Welt elektronischer und Dance Music.

2003 kam das Album „The Weather“ mit Busdriver und Radioinactive und das Remix Album „Rethinking the Weather“ bei Mush Records heraus. 2004 folgte die Veröffentlichung von „Of Snowdonia“ bei Plug Research, dem Album von dem Daedelus sagt „I felt true artistic confidence, finding a true voice. I was finally in the right zone“.

Und seine Kreativität ließ in nichts nach. Ebenfalls 2004 veröffentlichte er das Konzept-Album „A Gent Agent“, 2005 dann „Exquisite Corpse“. Ninja Tunes verpflichtete Daedelus für den britischen und europäischen Markt – eine Verbindung, die 2008 voll zum Tragen kam als „Love To Make Music To“ für weltweiten Erfolg sorgte.

2006 erschien „Denies the Day’s Demise“, ein Album das seine Liebe zu brasilianischer Musik spiegelt., 2008 das erste Live-Album „Live At Low End Theory“. Ein weiterer Meilenstein seines Schaffens war die Zusammenarbeit mit Ehefrau Laura Darling: „The Long Lost“.

Daedelus’ Kreativität ist beindruckend: Er arbeitete mit sämtlichen Kollegen der LA-Szene: Flying Lotus, Nosaj Thing, The Gaslamp Killer, Baths und zahllosen anderen. Unter seinem eigenen Namen veröffentlichte er Singles und EPs mit Brainfeeder, All City, Magical Properties, Alpha Pup, Warp und Stones Throw. Mit dem Wachsen seines internationalen Rufs kamen ausgedehnte Touren durch Nordamerika, Asien, Europa und UK.