Jaga Jazzist
1. Dezember 2016
Donnerstag
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Support: Aiming for Enrike
Die norwegische Nu-Jazz-Kapelle Jaga Jazzist rund um die drei Horntveth-Geschwister Line, Martin und Lars hatte zuletzt ihr hoch gelobtes Album „Live With The Britten Sinfonia“ (2013) sowie eine Jubiläumsbox zum 20-jährigen Band-Bestehen (2014) veröffentlicht. Nun kehren Jaga Jazzist mit ihrem neuen Album „Starfire“ zurück.
Aufgenommen wurde die Platte in Los Angeles und dem Heimstudio der Band in Norwegen. Bereits im Dezember 2012 verschlug es Hauptsongwriter Lars Horntveth in die amerikanische Metropole. Dort, am anderen Ende der Welt, inspiriert von der Weite des Himmels über ihm und dem endlosen Lichtermeer das ihn umgab, wenn er nachts mit dem Auto durch die Stadt fuhr, begann er all das zu komponieren, was später „Starfire“ werden sollte. Phasenweise wurde er dafür von den anderen Mitgliedern der 8-köpfigen Band unterstützt, die ihn nach und nach im Studio besuchten.
Als das Grundgerüst des Albums stand, ging Horntveth zurück nach Oslo, um die Platte in dem professionellen Studio fertigzustellen, das die Band eigens dafür über die letzten Jahre gebaut und eingerichtet hatte.
Das Resultat ist eine Offenbarung – selbst für eine Band mit einer 20- jährigen Geschichte. Nach den etwas pompöseren Werken „One Armed Bandit“ und „Live with the Britten Sinfonia“ begibt sich „Starfire“ auf experimentelleres Terrain und ist bestimmt durch die Arbeit im Studio, wo jedem Song verschiedenste klangliche Nuancen beigemischt wurden: „The idea was that we thought about the songs as both the original song and a remix in one“.
Der Sound von Marcus Forsgrens Gitarre spielt auf „Starfire“ eine ebenso prominente Rolle, wie der Einsatz von elektronischeren Klängen – das macht es zu dem am wenigsten jazzigen Album von Jaga Jazzist. So färbt Gastmusiker Leon Dewan den Song „Shinkansen“ mit seinem Swarmatron, einem analogen Synthesizer, und auch Lars Horntveths Pocket-Piano- Synthesizer hat großen Anteil an den kantigeren, elektronischeren Sounds auf „Starfire“. Die Live-Qualitäten der Band runden das Ganze ab und machen „Starfire“ zu einem wunderschönen, tiefgründigen, absolut berauschenden Album, das einen in andere Sphären katapultiert.
Es ist ein in seiner Struktur komplexes, musikalisch sehr reichhaltiges Werk, dem es jedoch zu keiner Zeit an Sinnlichkeit oder menschlichem Mitgefühl mangelt. Es könnte Jaga Jazzists Meisterwerk sein.