Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

10. Neuer Deutscher Jazzpreis

14. März 2015
Samstag

Einlass 19:00
Beginn 20:00



Wettbewerbskonzerte

Festivalpass (Fr. + Sa.) VVK 25 € (zzgl. Gebühren)/ AK 30 € HIER

Eine Vorjury (u.a. unter Beteiligung der IG Jazz, des Jazzinstitutes Darmstadt und mehrere Journalisten) wählt aus den Bewerberbands (dieses Jahr waren es über 200) in eine anonymisierten Anhörsession 10 Bands aus, die dann dem Kurator geschickt werden. 

Die drei für die Wettbewerbskonzerte von Kenny Garrett ausgewählten Bands sind:

Filippa Gojo Quartet

Das im April 2013 erschienene Debüt-Album „Nahaufnahme“ erzählt wie ein Lebenssoundtrack von stressigen Alltagsszenen („Rush Hour“), lebendigen Erinnerungen an längst vergangene Momente („Lost In A Flashback“) und verwirrter Verliebtheit („Confusa?o“). „Die Liedtexte gehen über reine Beschreibungen hinaus“, erklärt Filippa Gojo. Vertraute Situationen und Gefühle, wie man sie selbst schon erlebt oder von Freunden erzählt bekommen hat, erwachsen vertont vor dem geistigen Auge. „Wir wollen dem Zuhörer im doppelten Wortsinn eine Nah-Aufnahme präsentieren.“ Dafür greift das Quartett auf eine große dynamische Bandbreite zurück – von leisen Percussionsounds bis hin zum Megaphonsolo. Neben englischen und portugiesischen Texten erklingt auch ein Jazzstandard, neu bearbeitet im Dialekt der Vorarlberger Heimat der Sängerin. So schafft „Nahaufnahme“ ein abwechslungsreiches wie im positiven Sinne herausforderndes Klangerleb- nis, das durch seine Vielseitigkeit und Authentizität besticht und dabei die Grenzen konventioneller Stilrichtungen spielerisch überwindet.

Filippa Gojo: voc; Sebastian Scobel: p; David Andres: b;Lukas Meile: perc

Lutz Häfner & Rainer Böhm Duo plus Celli

Nach den gemeinsamen Projekten „RAL3“ und „Bar Talk with Bela“ haben Lutz Häfner und Rainer Böhm mit ihrem letzten Album „Deep“ eine unglaublich schöne und sehr intime CD vorgelegt. Über diesen letzten Streich des Duos äußern sich die Kritiker in den höchsten Tönen: „Was Lutz Häfner und Rainer Böhm hier miteinander austauschen, ist an Virtuosität und entwaffnender Schnörkellosigkeit nicht zu übertreffen. […] Unüberhörbar die große und scheinbar ungezwungene stilistische Vielfalt, mit der beide Musiker strecken- weise fast unorthodox zwischen den Dekaden improvisieren. Zitate und Phrasierungen, die im Falle Häfners mal nach Benny Golson oder gar Don Byas klingen können, finden im nächsten Anlauf sofort ihr zeitgenössisches Gegengewicht. […] Bravi!“ (Till Brönner)
Auf ihrer neuesten Einspielung „No Lonely Nights“ geht das Duo nun noch einen Schritt weiter. Die gemeinsame Liebe der beiden Musiker für orchestrale Werke findet Einzug in ihre Kompositionen. Da das favorisierte Streichinstrument beider das Cello ist, lag es nahe, hauptsächlich auf diesen Klangkörper zu setzen. Mit vier Cellisten haben die beiden nun die Möglichkeit, intimste Nuancen zu trans- portieren sowie die enorme Klanggröße dieses Ensembles zu nutzen.

Lutz Häfner: sax; Rainer Böhm: P; Cornelius Boensch: vc; Veronika Zucker: vc; Irene von Fristch: vc; Nayon Han: vc

Andreas Matthias Pichler

Wo genau verlaufen die Grenzen zwischen Jazz auf der einen und Folk, Rock und Pop auf der anderen Seite? Worin genau unterscheiden sich amerikanische Traditionen von den musikalischen Überlieferungen Europas? Und was macht die Alpengipfel anders als die „Mountain Tops“ der Rocky Mountains? All diese Fragen drängen sich auf, wenn man die Musik der Pichler-Brüder hört.
Unentwegt unterwegs, lasen sie jeweils auf, was sie am Wegesrand fanden, um all das auf ihrer eigenen, akzentuiert beiläufigen Spielweise auszukippen.
„The Waltz Of Our Hundred Kids“ ist ein Jazzalbum ohne vordergründigen Jazz, ein Fachwerkhaus aus naturbelassenen Songs, dessen Zwischenräume mit urbanem Jazz ausgestopft sind. Kurz gesagt, es ist ein Album, dessen verbale Beschreibung immer nur auf einen hilflosen Spagat hinauslaufen muss. Gegen dieses Dilemma hilft nur eines: Hören, verinnerlichen und immer wieder hören.

Andreas Pichler: voc, bj, dr; Matthias Pichler: voc, b