Gianmaria Testa ist ein für jeden verständlicher und gleichzeitig höchst raffinierter Liedermacher mit einer rauen und seidigen Stimme, dessen Stärke im nackten, schnörkellosen Lied liegt. Texte wie kleine Gedichte, die von Nebeln und Begegnungen, von Einsamkeit und Hügeln erzählen und Musik, die Tango, Jazz, Bossanova, Habanera und Walzer evoziert – warm, intensiv und einhüllend. Seine gesungenen Bilder und Gefühle sind einfach, volkstümlich geprägt, traditionell, und dadurch so überzeugend.
Er ist seit jeher offen für gemeinsame Projekte und künstlerische Gegenüberstellungen und hat schon immer sowohl mit bedeutenden Exponenten des italienschen Jazz (Enrico Rava, Paolo Fresu, Gabriele Mirabassi, Battista Lena), Theaters (Paolo Rossi, Marco Paolini) und der Literatur (Erri De Luca) zusammengearbeitet. Gerade die "Vermittlung" von Erri De Luca ist so etwas wie das Bindeglied dieser Formation mit Gabriele Mirabassi, gegenwärtig einer der wichtigsten und gefeiertsten Jazzklarinettisten nicht nur Europas, der mit seinem "Canto di ebano" den Top Jazz 2008 als bestes Album des Jahres gewonnen hat. Es ist eine logischerweise intime, dabei aber sehr intensive und starke Formation, vor allem bei den Inhalten, die sie mitteilen möchte, denn bei jeder Gelegenheit mischen sich zwischen die Noten und Wörter der Lieder die Texte einiger großer Poeten: der schon erwähnte De Luca (mit dem Gianmaria und Gabriele die Erfahrung des Projekts "Chisciotte e gli invincibili" teilen), die polnische Dichterin Wislawa Szymborska und andere. Ein Konzert, das ein dichter Dialog zwischen zwei Stimmen ist, der von Gianmaria und der von Gabrieles Klarinette. Autorenlied, großer Jazz und schöne Literatur fügen sich zu einem wirklich unterhaltsamen Ganzen. 

Gianmaria Testa: g, voc; Gabriele Mirabassi: cl