Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Jazz ’n‘ Arts Night: Zurich Jazz Orchestra feat. Isa Wiss

1. Mai 2012
Dienstag

Einlass 20:00
Beginn 21:00



Das Zurich Jazz Orchestra präsentiert seine dritte CD "Song"

Diese Band ist frech. Sie steht mit beiden Beinen in Traditionen – bloss mit jedem in einer anderen. Auf der einen Seite hört man die grosse Liebe zum Bigband-Jazz, auf der anderen die Aversion gegen musikalischen Stillstand. Doch das Zurich Jazz Orchestra meistert diesen mutigen Spagat mit grösster Selbstverständlichkeit.
Mit «Song» legt das ZJO seinen dritten Tonträger vor, und es bleibt sich selber darin treu, nicht genügsam zu werden. Nach Ausflügen in alte und neue Schweizer Traditionen («Beyond Swiss Tradition») und einem mutigen Statement für eigenes Bigband-Material («New Plans») steht bei dieser neuen CD die Zusammenarbeit mit der Luzerner Vokalistin Isa Wiss im Vordergrund.
Die Kombination von Gesang und Bigband ist so alt wie das Konzept der Bigband selber – Jahrzehnte lang waren Bigbands die Standard-Begleitung von Sängerinnen und Sängern. Diese grossen Zeiten hat der Orchesterleiter Rainer Tempel aus Tübingen nun wieder aufleben lassen, indem er für Songs aller möglichen Stilrichtungen zwar homogene, aber nie einschichtige Arrangements geschrieben hat. „Ich habe festgestellt, dass unter meinen rund 150 Stücken für Bigband nur eine Handvoll mit Gesang dabei ist“, sagt Orchesterleiter Rainer Tempel. „Da ich aber gerne Stimme höre, und weil die Gattung Lied in der Musikgeschichte so bedeutend ist, wollte ich mich dieser Aufgabe nicht länger verweigern.“
«Paint It Black» von den Stones kommt ebenso selbstverständlich daher wie der Cole-Porter-Klassiker «I Love Paris»; vor Police verneigt man sich mit «King Of Pain», und «The Morning Papers» stammt vom grossen Prince. Es ist die Spielfreude, aber auch der gegenseitige Respekt, der Ensemble und Stimme zusammenhält. Das ZJO beweist mit «Song», dass eins und eins eben manchmal mehr ergibt als zwei. Oder, in diesem Fall: Siebzehn Musiker plus eine Sängerin macht hier weit mehr als achtzehn. „Mir gefällt, dass man sich dem Programm auf der emotionalen Ebene nähern kann, weil man zu den Songs bereits einen Zugang hat“, sagt Tempel. „Wenn man möchte, kann man die Stücke aber auch durchleuchten und den Weg vom Original zur Bearbeitung verfolgen.“ Schön oder spannend – das Publikum hat die Wahl.


Isa Wiss

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