Switchfoot – Vice Verses live 2011
18. November 2011
Freitag
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Seit 1996 versorgen SWITCHFOOT die Freunde des melodischen Rock mit hochenergetischen Songs. Mit dem Film „A Walk To Remember“, zu dem sie vier Titel beitrugen, schafften sie 2002 in den USA den ganz großen Durchbruch. 2003 gab es Doppelplatin für A Beautiful Letdown, gefolgt von Gold und Platz 3 der Billboard-Charts für Nothing Is Sound (2005). 2010 schlugen SWITCHFOOT mit Hello Hurricane ihr Lager bei Atlantic Records auf und starteten einen neuen Anfang. Gelungenermaßen, denn mit Vice Verses bringt die Combo aus San Diego nun ihr achtes Studioalbum an den Start, das vielleicht das beste ist, das sie seit ihrer Gründung aufgenommen haben.
Bezeichnenderweise fängt die Geschichte von Vice Verses mit dem Ende von Hello Hurricane an, denn der Titelsong wurde eigentlich für das Album aus dem letzten Jahr geschrieben. „Wir wollten den Song nicht mit auf Hello Hurricane nehmen, weil er irgendwie nicht passte“, erklärt Jon Foreman. „Dann haben wir ihn erst mal beiseite gelegt. Erst als wir das nächste Album in Angriff nahmen, haben wir ihn wieder ausgegraben.“ Aber es gibt einen weiteren engen Bezug zum Vorgänger: „Als wir Hello Hurricane mixten, gab es direkt neben dem Hotel einen Friedhof, auf dem ich morgens spazieren ging. Während ich also über verschiedene Dinge nachdachte, wurde mir immer klarer, was unser nächstes Thema wäre. Vice Verses ging also auf seinen Weg, noch bevor Hello Hurricane in den Läden stand.“
Vice Verses basiert auf einem Wortspiel mit der Bedeutung „Lasterhafte Verse“, aber auch dem Ausdruck „vice versa“, was soviel bedeutet wie „…und umgekehrt“. Das bringt das Thema des Albums treffend auf den Punkt: Alles hat zwei Seiten. „Jeder Segen kommt mit einem Fluch“ singt Foreman. „Es geht alles um Gegensätze“, erläutert er. „Der Widerspruch zwischen Hell und Dunkel, Leben und Tod. Es geht auf dem Album ebenso um Dinge, die wir verloren haben, wie um Dinge, die wir gewonnen haben.“
Gewonnen haben SWITCHFOOT auf jeden Fall eine größere musikalische Spannbreite und einen souveränen Umgang mit verschiedenen Einflüssen. Etwa Afterlife, das einen leichten Foo Fighters-Beiklang hat, oder Souvenirs, in dem Foreman klingt wie Bono von U2, wenn er sich dem Crooning hingibt. Mit Selling The News gibt es sogar zum ersten Mal leichte Hip-Hop-Anklänge mit Spoken Word-Parts. Eine absolute Hymne ist definitiv Dark Horses, in dem Foreman sich schonungslos offen gibt und eingesteht: „I’ve made my mistakes“.
Vice Verses ist das zweite Album, das SWITCHFOOT im eigenen Studio aufgenommen haben, und vielleicht wirkt es deshalb kräftiger und tighter als sämtliche Vorgänger. Denn inzwischen ist alles komplett eingerichtet und so konnten sich die Jungs perfekt fokussieren. „Normalerweise sind wir ja eher zurückhaltend“, grinst Foreman. „Aber auf Vice Verses haben wir es geschafft, wirklich aus uns heraus zu kommen.“
Noch immer pflegen SWITCHFOOT in San Diego ihr Non-Profit-Projekt „StandUp for Kids“, das sich um Straßenkinder und drogengefährdete Jugendliche kümmert. Zu den Aktionen gehören unter anderem ein Surf-Contests, Auktionen und Festivals. Bis heute wurden auf diese Art über $ 500.000 gesammelt, und zum letzten Festival kamen über 10.000 Leute. Neben SWITCHFOOT findet Foreman zudem Zeit für ein cooles Seitenprojekt: Zusammen mit Nickel Creek-Frontmann Sean Watkins pflegt er das Akustik-Projekt Fiction Family.
Aber ganz oben steht nach wie vor SWITCHFOOT. „Wir lieben Musik. Und wir haben viel miteinander durchgemacht“, so Foreman. „Und nun wurde es Zeit für das neue SWITCHFOOT-Album, das genau so wurde, wie wir es haben wollten.“
Jon Foreman:g, voc; Tim Foreman: b; Chad Butler: dr; Jerome Fontamillas: keyb; Drew Shirley: g