Großer Flügel, große Gitarren, großer Kontrabass und großes Schlagzeug, alles klingt groß. Noch größer klingt die Stimme. Nicht schlecht für jemanden unter 1,60m.
Es hätte auch ganz anders kommen können; beinahe wäre sie ein anonymes Gesicht in einem Orchestergraben geworden, wäre sie nicht von der klassischen Klarinette zum Jazzgesang gewechselt. Wer hätte dann eine deutschsprachige Ergänzung zu dem gefunden, was Frauen wie Joni Mitchell und Aimee Mann für den englischsprachigen Raum sind?
Mit einer kleinen Mannschaft großer Könner hat Sandra Klinkhammer ihr neues Album "Engelszungen" fertig gestellt. Überdrummer und Produzent Jojo Mayer (Rebekka Bakken, Nerve) half mit, den neuen Sound zu entwickeln, der die starken Songs eindrucksvoll in Szene setzt.
Die Band klingt brillant und frisch, es entsteht eine sehr intime, ergreifende Atmosphäre. Mit seidiger Stimme haucht Sandra Klinkhammer ins Mikrofon, ein Streichquartett setzt ein und bitter-süß dringt die Musik tief ins Unterbewusstsein vor. 
Die Platte hat einen starken Groove und ist insgesamt sehr abwechslungsreich. Jeder Song ist gespickt mit liebevollen, geschmackvollen Details, wie man es häufig in der Americana-Ecke findet. In einer bildhaften Sprache, die stilsicher den seichten Mainstream meidet, erzählt Sandra Klinkhammer bewegende Geschichten von Liebe, Trauer, Leben und Sterben.
Sandra Klinkhammer und Band sind auf Tour um die Platte „Engelszungen“ vorzustellen, und das sollte man sich unbedingt gönnen.
Man darf sich auf einen höchst unterhaltsamen Abend in intimer Atmosphäre freuen.
Sandra Klinkhammer: voc; Chris Német: p; Tobias Kaiser: g; Hendrik Gosmann: b; Philipp Zdebel: dr