Eva Menasse und Harry Rowohlt lesen von und sprechen über vergessene Dichter. Ein Ulrich Becher – Abend.
3. März 2011
Donnerstag
Einlass 19:00
Beginn 20:00
„Murmeljagd ist ein schaurig-schöner Zeitroman, voll von schwärzestem Humor und leider noch immer unbekannt. Eins meiner ewigen Lieblingsbücher.“ Eva Menasse
Ulrich Becher gehört zu den vergessenen Autoren seiner Generation. Zu seinem 100. Geburtstag am 2. Januar 2010 wurde sein Opus Magnum „Murmeljagd“ vom Verlag Schöffling & Co. wieder entdeckt und ein Rauschen ging durch den feuilletonistischen Blätterwald: „Ulrich Becher wirbelt die Sprache um und um, als hätte er sie erfunden. Eine gutgelaunte Verzweiflung“ (Volker Weidermann, F.A.S). Wer ist dieser Mann, was ist das für ein Roman? Becher verließ Deutschland unter der Naziherrschaft, floh nach Brasilien und New York. 1948 kehrte er nach Europa zurück, wo der 1990 in Basel starb. Von dieser Odyssee der Emigration erzählt er im Roman „Murmeljagd“, der erstmals 1969 bei Rowohlt erschien.
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin bei Profil in Wien. Sie wurde Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, begleitete den Prozess um den Holocaustleugner David Irving in London und arbeitete nach einem Aufenthalt in Prag als Kulturkorrespondentin in Wien. Sie lebt seit 2003 in Berlin.
Harry Rowohlt, 1945 in Hamburg geboren, ist Übersetzer, Vortragskünstler und Gelegenheits-Schauspieler in der „Lindenstrasse“. Er hat weit über 100 Bücher aus dem Englischen ins Deutsche übertragen, darunter A.A. Milnes „Pu der Bär“ und Frank McCourts Bestseller „Die Asche meiner Mutter“.