Juli Zeh und Georg M. Oswald lesen und sprechen über Literatur versus Recht. Wiebke Porombka moderiert.
19. Februar 2011
Samstag
Einlass 19:00
Beginn 20:00
In der europäischen Literaturgeschichte von der Antike bis in die Moderne gibt es zahlreiche „Schriftstellerjuristen“ – Novalis, Heinrich Heine und Ingeborg Bachmann etwa zählen dazu. Im Wintersemester 2010/2011 sind Juli Zeh und Georg M. Oswald als Poetik-Dozenten Gast an der Universität Tübingen und sprechen und diskutieren über den juristischen Fachbegriff „aufgedrängte Bereicherung“. Juli Zeh greift in ihren Texten philosophische, politische und immer auch juristisch relevante Themen und Fragestellungen auf: Wie weit kann und wird der Staat individuelle Rechte einschränken? Gibt es ein Recht des Einzelnen auf Widerstand?
„Gerechtigkeit ist etwas für Schwächlinge.“ Dieser nicht einmal zynisch gemeinte Satz aus dem Munde von Staranwalt Heckler gibt den Ton in Georg M. Oswalds Gesellschaftsroman „Vom Geist der Gesetze“ vor, welcher die Spannung zwischen Recht, Rechtsfindung, Rechtsprechung und Gerechtigkeitsgefühl in besonders pointierter Weise vor Augen führt.
Georg M. Oswald, 1963 geboren, lebt als Schriftsteller und Rechtsanwalt in München. Mit seinem Erstlingswerk „Alles was zählt" gelang ihm im Jahr 2000 auch international der Durchbruch. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Juli Zeh, geboren 1974, studierte Jura in Passau und Leipzig, bevor sie dort ihr Literaturstudium absolvierte. Es folgte ein Aufbaustudiengang in Europa- und Völkerrecht sowie zahlreiche Auslandsaufenthalte. Juli Zeh wurde schon mit ihrem ersten Roman „Adler und Engel“ bekannt und für ihr Werk vielfach ausgezeichnet.
Wiebke Porombka, geboren 1977 in Bremen, arbeitet als Literaturwissenschaftlerin an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist Literaturkritikerin der FAZ.