In seinen Textminiaturen gewährt uns der holländische Schriftsteller Toon Tellegen in lakonischem Ton Einblicke in die Welt von alten Menschen. Mit absurdem Humor und großem Charme wird aus dem Leben von Fräulein, Ömchen und Weibchen erzählt, wie sie an jeder Ecke wohnen könnten. Von Freundschaft, Liebe und Zärtlichkeit, von Einsamkeit und Tod. Und von der Angst davor.
Zwei Figurenspieler präsentieren die Texte in einer Mischung aus Erzähltheater und Puppenspiel. Zwei Cellisten runden die Inszenierung mit den „Dix poèmes pour deux violoncelles“ von Johan Van Weerst auf wunderbare Weise ab. Eine grotesk-komische wie leise-heitere Vorstellung über die letzten Dinge und die letzte Liebe. Und eine geglückte Verbindung von Text, Musik und Figurenspiel. Das Stück erhielt „drei Sterne“ von der belgischen Zeitung „De Morgen“.
„Klug, komisch, rührend und dabei merkwürdig grotesk ist die Geschichte um das alte Paar. Ein paar kleine Tische, Regale oder Kommoden reichen den beiden Puppen- und Schauspielern aus, um der Intimität einer langen Liebesbeziehung Gestalt zu geben. Dass es dabei mitunter schon recht anarchistisch zugeht (…) erhöht den Reiz des ohnehin schon sehr sehenswerten Spektakels.“ (Tageblatt)
„Es ist rührend, aber nie peinlich, wie Zärtlichkeit und Annäherung spielerisch zelebriert werden (…) ein Beispiel, dass Figuren zu großen Gefühlen fähig sind.“ (TheaterMagazine)
Karel Van Ransbeeck, der künstlerische Leiter des flämischen Theater de Spiegel, übernahm die 1965 gegründete Bühne von seinem Vater. Ursprünglich eine Bühne für reines Puppentheater verschob sich der Schwerpunkt auf eine sehr spezifische Kombinationen von Musik- und Figurentheater. Damit hat sich das 2001 neu gegründete, heute in unterschiedlichen Konstellationen arbeitende Theater de Spiegel einen einzigartigen Platz in der flämischen und internationalen Musik- und Theaterlandschaft geschaffen.

Theater De Spiegel, Antwerpen (B)

Spiel: Karel Van Ransbeeck, Daniel Tanson // Cello: Michel Boulanger, Sam Faes // Komposition: Johan Van Weerst // Bühne: Raf Cammaer, Karel Van Ransbeeck // Figurenentwurf: Frank Soehnle // Konzept und Regie: Frank Soehnle

Dauer ca. 75 Minuten, in deutscher Sprache, für Erwachsene