ENJOY JAZZ: Cyminology
13. Oktober 2009
Dienstag
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Erinnern Sie sich noch an Laurie Andersons Song „Example 22“ von ihrem großartigen Album „Big Science“? Dort heißt es: „Ich verstehe die Sprachen nicht. Ich höre nur ihren Klang.“ Wie künstlerisch reizvoll diese kommunikativ vielleicht unbefriedigende Situation sein kann, zeigen Auftritte der jungen Berliner Band Cyminology. Erst während ihres Studiums in Berlin hat die in Braunschweig als Tochter iranischer Eltern geborene Sängerin Cymin Samawatie die klassische persische Lyrik von Rumi, Hafiz oder auch Omar Chajjams für sich entdeckt. Ein Verständnis des Altpersischen musste sie selbst sich erst erschließen. Mit dem multikulturellen Quartett Cyminology, 2001 gegründet, startete Samawatie gemeinsam mit dem Pianisten Benedikt Jahnel, dem Bassisten Ralf Schwarz und dem in Neu Delhi geborenen, aber in Bielefeld aufgewachsenen Schlagzeuger Ketan Bhatti eine ziemlich beachtliche Karriere, die dazu führte, dass – selten genug für eine junge deutsche Band – bereits das dritte Album „As Ney“ von Manfred Eicher produziert und im Januar 2009 auf „ECM“ veröffentlicht wurde. Cyminology geht es erklärtermaßen um eine „bruchlose Synthese“ von sparsam und »offen« orchestriertem Kammerjazz und altpersischer Lyrik. Zum eigenwillig räumlichen Sound von Cyminology und zur erstaunlichen Entwicklung dieser Band erklärt Cymin Samawatie: „Wir sagen immer: Keiner bedient, jeder gestaltet! Das war früher schon mein Traum: Eine Band mit einer familiären Situation, die eine emotionale Kraft spüren lässt.“
Cymin Samawatie: voc; Benedikt Jahnel: p; Ralf Schwarz: b; Ketan Bhatti: dr, perc