Fast jeden Montagabend, und das seit einigen Jahren, tritt der Schweizer Pianist Nik Bärtsch mit einer Gruppe von Musikern in dem kleinen Zürcher Club Bazillus auf: Dieses Kollektiv ist mehr als eine Band. Hier wird im größeren Zusammenhang ausprobiert, wie weit sich Funk herunterbremsen lässt, wie dehnungsfähig bestimmte musikalische Muster sind, wie sich musikalische Strukturen nicht nur in der Zeit, sondern auch im Raum ausdehnen lassen. „Ritual Groove Music“ nennt er das. Bärtsch gehört mit seinen Projekten zu den interessantesten Erscheinungen der jüngeren Jazzszene, die von der elektronischen Musik die Trancefähigkeit repetitiver Formen und von anderen populären Formen den Groove erlernt hat und doch zu einer inneren Ruhe gelangt, die fast etwas Somnambules hat. Kein Wunder, dass sich Bärtsch für Zen begeistern kann – das Religiöse ausblendend und es als ästhetische Praxis nehmend. Meditation und größtmögliche Dynamik, Entspannung bei permanent hoch gehaltener Konzentration, Verdichtung statt Explosion: Das gilt auch für den Solopianisten Nik Bärtsch, als der er nun – nach zwei bemerkenswerten Gastspielen mit seinem Ronin-Projekt – beim Enjoy Jazz Festival zu erleben sein wird.