„Nur Romanzen, aus denen nichts wird, sind angenehme Romanzen“, sagt das Ich in Jagoda Marinics Roman „Die Namenlose“. Außergewöhnliche Stilsicherheit und eine originelle Struktur prägen diese zarte Geschichte über die Liebe, voller Trauer, feinem Witz und Sehnsucht: Eine namenlose junge Frau, die sich gerade in ihrem Leben allein eingerichtet hat, begegnet Ivan, einem Verehrer, wie er in keinem Buche steht. Beharrlich bringt er ihren Versuch von Ordnung und Einsamkeit ins Wanken, den sie so eisern von sich selbst fordert. Ein Triumph also, wenn vom Ich festgestellt wird: „Es ist uns gelungen, … sie dazu zu bringen, dass sie fühlen will.“ „Absolut in seinem poetischen Ernst, spartanisch in seinen Mitteln. Marinic hat eine Menge Ingrimm und satirischen Witz und damit ein Buch der Verzweiflung geschrieben, das schwarz ist wie eine Nacht im Gebirge und ruhelos wie ein Tag in Berlin“, urteilte Elke Schmitter („Der Spiegel“) begeistert. Jag oda Marinic , 1977 in Waiblingen geboren, arbeitet als Schriftstellerin, Theaterautorin und Journalistin in New York und Heidelberg. Auf ihr preisgekröntes Debüt „Eigentlich ein Heiratsantrag“ folgte 2005 der Erzählband „Russische Bücher“. elke seiler , 1969 geboren, Studium der Romanistik und Germanistik mit anschließender journalistischer Ausbildung, lebt als freie Journalistin in Heidelberg.