Auf seinem neuen Album „Back East“, seiner ersten Aufnahme in akustischer Trio-Besetzung seit Jahren, widmet sich Joshua Redman Kompositionen von Sonny Rollins, John Coltrane, Brooks Bowman und auch seines kürzlich verstorbenen Vaters Dewey Redman. Als ein Statement zur immer noch virulenten Neo-Traditionalismus-Debatte – aus der er sich im übrigen immer herausgehalten hat – will der undogmatische Shooting-Star der 90er Jahre dies explizit nicht verstanden wissen. Nein, von einer „Hommage“ könne nicht die Rede sein: „Eine Hommage ist in meinem Gefühl zu sehr auf die Vergangenheit ausgerichtet. Das genau soll es nicht sein – die Idee ist nicht die einer Glorifizierung der Geschichte oder gar eines Rückzugs dorthin. Wenn diese Musik als ehrlich, relevant und zeitbezogen betrachtet wird, habe ich mein Ziel erreicht“, sagte er dem Magazin „Jazzthetik“. Das ist aber doch einigermaßen unmissverständlich. Nachdem Redman in den vergangenen Jahren mit der Elastic Band und mit dem großformatigen SF Jazz Collective unterwegs war, schien ihm die „nackte“ Variante des akustischen Trios eine reizvolle Herausforderung. Wer bereits das Glück hatte, das aktuelle Joshua Redman Trio live zu erleben, wird es bestätigen: virtuos, kommunikativ, swingend, kurzum: zwingend.

Joshua Redman: sax
Omer Avital: b
Greg Hutchinson: dr