Im Juni diesen Jahres jährte sich zum 70ten Male der Beginn des spanischen „Bürgerkrieges“. Diesem Thema hat sich der Musiker, Musikwissenschaftler und Autor Ekkehard Jost angenommen.
Jost geht auf die Überlieferungsgeschichte der Lieder ein, beachtet die unterschiedlichen Traditionen und übersetzt sie in einen modernen Kontext. Die Auseinandersetzung mit dem unterschiedlichen Material geschieht mit großem Feingefühl. Schließlich ist die Musik der Epoche kein Stückchen weniger vielschichtig als die Gesetzmäßigkeiten des Krieges. Es erklingen Hymnen, Kampf- und Widerstandslieder, Lieder, die den Frieden beschwören oder das Heimweh ausdrücken, Spottlieder, die den Gegner verunglimpfen und Trauermärsche, die die Opfer beklagen.
Ekkehard Jost hat mit großer Bewunderung für die unbekannten Autoren sowie mit großem Respekt vor ihrer musikalischen Leistung und vor den politischen Inhalten, ein Projekt geschaffen, das den wunderbaren Liedern ihren Raum lässt und sie nicht einfach nur jazzmusikalisch „übersetzt“. Auf diese Art und Weise können sich all die Emotionen entfalten und bescheren dem Zuhörer so viel mehr als nur ein historisches Dokument. Durchaus auch die grauenvollen Erinnerungen vermögen auf diese Weise musikalischen Hochgenuss zu erzeugen. Eine positivere Deutung ist kaum denkbar.

Marta de la Vega: voc / Reiner Winterschladen: tp / Detlef Landeck: tb / Ekkehard Jost: sax, leader / Eugenio Colombo: sax / Wollie Kaiser: sax / Dieter Glawischnig: p / Gerd Stein: g / Dieter Manderscheid: b / Joe Bonica: d

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