Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Jan Philipp Reemtsma: Folter im Rechtsstaat?

20. Oktober 2005
Donnerstag

Einlass 19:00
Beginn 20:00



Ist unter bestimmten Bedingungen Folter im modernen Rechtsstaat legitimierbar? Diese Frage kam nach dem 11. September 2001 auf und wurde erneut 2002 nach dem Entführungsfall Metzler heiß diskutiert. Wäre Folter für den Fall, dass durch ihren Einsatz ein Terroranschlag mit tausenden Toten verhindert oder das Leben einer Geisel gerettet werden könnte, ein zulässiges, vielleicht notwendiges Mittel? Jan Philipp Reemtsma diskutiert in seinem Buch die unterschiedlichen Argumente und plädiert für ein eindeutiges Bekenntnis zur Tradition des modernen Rechtsstaats, der aus dem Kampf gegen Folter und ihrer Delegitimierung hervorgegangen ist. Die Ächtung von Folter kann nicht aufgegeben werden, ohne unsere Rechtskultur schwer zu beschädigen und letztlich aufs Spiel zu setzen. Denn, so Reemtsma: „Wir sind, was wir tun. Und wir sind, was wir versprechen niemals zu tun.“
Jan Philipp Reemtsma, 1952 in Hamburg geboren, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie. 1984 gründete er das „Hamburger Institut für Sozialforschung“, und ist seit 1993 Lehrbeauftragter der Universität Hamburg.