Supersilent
10. November 2004
Mittwoch
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Supersilent zu beschreiben macht Spaß. Sind Supersilent doch einfach ein paar norwegische Musiker, die zwar befreundet sind, sich aber eigentlich nie treffen. Es sei denn, sie geben ein Konzert oder nehmen eine Platte auf. Was keinen Unterschied macht, denn Supersilent improvisieren immer. Und das heißt nicht, dass sie zuvor festgehaltene Skizzen ausbauen, sondern es heißt, dass sie einfach anfangen zu spielen. Also hätten die Stücke auf ihren durchnummerierten Alben auch während eines Konzertes entstanden sein können. Andersherum könnte man auch sagen, dass ein Konzertabend mit Supersilent immer einem Blick ins Studio gleichkommt. Bei aller Spontaneität sind die Buben von Supersilent allesamt Klangfetischisten und vor allem herausragende Musiker, deren Musik bei aller Improvisation niemals den Eindruck gelangweilter Jam-Sessions vermittelt, sondern ganz im Gegenteil merkwürdig komponiert klingt. Das mag auch am außergewöhnlichen Klangbild von Supersilent liegen. In einem Interview wurde eine Schnittmenge aus Tangerine Dream, Miles Davis, Sonic Youth und Stockhausen vorgeschlagen, wogegen sich Helge Sten zumindest nicht gewehrt hat. Jener Sten ist zweifellos einer der begnadetsten Soundfrickler diesseits des Polarkreises. Dieser Tatsache waren sich unter anderem die famosen Motorpsycho, Jaga Jazzist oder Nils Petter Molvaer bewusst. Wer hier jetzt Anknüpfungspunkte zum Enjoy Jazz Festival entdeckt haben sollte, der sei darauf hingewiesen, dass der Trompeter Arve Henriksen in diesem Jahr gleich noch einmal auf der Bühne der Feuerwache zu sehen sein wird – beim Enjoy Jazz Abschlusskonzert mit Trygve Seim.