Lesung: Norbert Niemann liest aus „Schule der Gewalt“
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7. Juli 2004
Mittwoch
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Daß es „kein richtiges Leben im falschen“ geben kann, ist für die Romanfiguren von Norbert Niemann eine Selbstverständlichkeit. Das haben sie alle längst begriffen und akzeptiert. Norbert Niemanns Romane kreisen vielmehr um die Frage wie man mit dieser Erkenntnis weiterlebt und welche Möglichkeiten und neuen Strategien es gibt, dieses Leben, dem man zunehmend misstrauisch gegenübersteht, umzukrempeln und neu zu entwerfen. Denn mehr und mehr verschwimmen die Grenzen zwischen dem eigenen und dem fremdbestimmten Leben und Niemanns Figuren müssen alle begreifen: Die Medien sind schneller als wir, das Leben ein Film dessen Drehbuch wir nicht kennen, unsere Sehnsüchte und Lebensentwürfe nichts anderes als die vorfabrizierten Codes eines medialen Sumpfes in dem wir tiefer drinstecken als wir uns träumen lassen.
Norbert Niemanns erster Roman „Wie man`s nimmt“ wurde 1998 zum großen Überraschungserfolg, Norbert Niemann wurde damit Bachmannpreisträger. Sein zweiter Roman „Schule der Gewalt“ erschien 2001. Ebenfalls im Hanser Verlag erschien Inventur. Ein Deutsches Lesebuch, das er gemeinsam mit Eberhard Rathgeb herausgegeben hat.
Norbert Niemann schreibt regelmäßig für die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Rundschau und Die Zeit und lebt als freier Schriftsteller in Chieming.