FLIEG FLÜGEL, FLIEG!
Der Pianist Esbjörn Svenson macht gerne den Eindruck, als würde er seinen Flügel dann doch im Sinne eines Fluggerätes verstehen. Ganz unbeobachtet schwingt er sich mit seinem Instrument auf und auch seine beiden Mitstreiter scheint es nicht auf dem Bühnenboden zu halten. Angetreten als klassisch besetztes Trio, können die Musiker binnen weniger Augenblicke eine Atmosphäre erzeugen, die nicht wenige Kritiker in die Verlegenheit bringt, keine neuen Superlative mehr auf Lager zu haben. Im ersten Moment scheinbar leichtlebige Strukturen verdichten sich beim Esbjörn Svenson Trio zu repetitiven Mustern, die unmerklich zwischen unbändiger Energie und kühl reduzierten Emotionen changieren. Kaum ein Trio ist in der Lage, sich derart spielerisch zwischen klassischen Passagen und postmoderner Abstraktion zu positionieren. Spektakulär ist ein merkwürdiges Wort, das auf das Esbjörn Svenson Trio so gar nicht zugeschnitten scheint – vielleicht nicht spektakulär im Sinne eines bombastischen Feuerwerks, sondern eher im Sinne eines vergleichsweise großen, stillen aber unheimlich kraftvollen Stromes.
Esbjörn Svensson – P
Dan Berglund – B
Magnus Öström – DR