Live Show mit ihrem Album „Heat“
Daß das musikalische Chamäleon Mardi Gras.bb auch beim nunmehr vierten Album “Heat” nicht aufhören will, sich neu zu erfinden, zeugt von dreister Ungehörigkeit gegenüber den Konventionen des arrivierten Pop-Biz und einem gehörigen Maß jener kreativen Unruhe, die schon immer große Bands definierte. So nostalgisch und chansonesk wie das großartige Debütalbum „Alligatorsoup“, so schwarz, gravitätisch groovend und ausnehmend funky wie einst „Supersmell“, so staubig und desperat wie „Zen Rodeo“, präsentiert sich das brandneue Album der Mannheimer Brass-Dissidenten. Neben gewohnt kreolischem Gepräge verankern stoische DJ-Grooves quirligen Secondline-Funk im Diesseits, verkünden spielerisch überhöhte Melodiefragmente unverhohlene Nähe zum HipHop und Easy Listening vergangener Tage, ohne sich darin aufzulösen. Schön, dass künstlerische Relevanz so tanzbar sein kann.