Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Culture & Commoning

Einführungsworkshop in rassismussensible Kulturarbeit: Mai ´23

Mithilfe der Finanzierung des Forums der Kulturen Stuttgart wurde ein erster Einführungsworkshop bezüglich rassismus- und diskriminierungssensible Kulturarbeit durch die Referentinnen Melanelle B. C. Hémêfa und Gośka Soluch durchgeführt. Mit diesen Workshop konnten wir erste Erfahrungen und Einblicke (kultur-)wissenschaftlicher Konzepte erlernen, die den ersten Stein für unseren Öffnungsprozess legte und erste machtkritische und diversitätsfördernde Strukturen etablierte.

Förderung Weiterkommen!: Okt. ´23 – Okt. ´24

Das Förderprogramm Weiterkommen! des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT) war ausschlaggebend für den Öffnungsprozess der Alten Feuerwache Mannheim. Das Programm, finanziert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, ermöglichte uns die Teilnahme an verschiedenen Workshops bezüglich machtkritischer interner Strukturierung, Diskriminierungssensibilität1 und Diversitätsförderung. In diesen Workshops begegneten wir dabei interne Differenzen, die wir zu bewältigen hatten. Mit hoher Motivation, der Expertise der Referentinnen und gegenseitigem Respekt konnten wir das ganze Team auf denselben Wissensstand bringen und wichtige Aspekte für den Transformationsprozess auf die Beine stellen. Der Auftakt-Workshop im November 2023 war einer der ersten Weiterbildungen, welche uns konkret diskriminierungskritische Arbeitsroutinen und Programmproduktion vermittelte und die Möglichkeit zur Äußerung bereichsinterner Bedarfe bot.

  • 1Diskriminierungssensibilität: Diskriminierungssensibilität ist eine achtsame Haltung, Ungleichbehandlung von Individuen oder Gruppen wahrzunehmen. Es ist ein fortlaufender Prozess, bei dem besonders privilegierte Menschen Verantwortung übernehmen, sich weiterzubilden, Betroffenen zuzuhören und deren Perspektiven anzuerkennen.

Implementierung der Arbeitsgruppen: Jan. ´24 – Jul. ´24

Nach dem Auftakt im November 2023, setzte sich das ganze Team der Alten Feuerwache zusammen, um intensiv an die strukturelle Neugestaltung des Kulturzentrums zu setzen. Ziel war es dabei, einen Code of Conduct zu erstellen, sowie ein Awareness-Programm auf die Beine zu stellen und stärker auf die Nachhaltigkeit und das Powersharing1 innerhalb unseres Hauses einzugehen.

  • 1Powersharing: Beim Powersharing geht es zum einen um die Anerkennung ungleicher Machtverhältnisse und zum anderen darum, diese Privilegien und Ressourcen so umzuverteilen, dass Teilhabe- und Gestaltungsmöglichkeiten für marginalisierte Gruppen, wie z.B. Betroffene von Rassismus und Antisemitismus oder Menschen mit Migrationsgeschichte gegeben sind. (Quelle: www.bs-anne-frank.de/kein-kunststueck)

Workshop zur Teamentwicklung: Feb. ´24

Der Workshop fand über zwei Tagen statt und fokussierte sich am ersten Tag auf die individuellen Selbststrukturierungen und Stressbewältigungen und am zweiten Tag auf die bereichsinternen Bedürfnisse und Organisation. Wir lernten dabei intensiv, wie wir mit dem alltäglichen Arbeitsstress umgehen und konstruktive Kritik äußern, um somit einen angenehmen und effektiven Arbeitsalltag gestalten zu können. Die einzelnen Coaching-Sessions der verschiedenen Bereiche half dabei, unsere zukünftigen Visionen agil und effizient umsetzen zu können.

Awareness in der Alten Feuerwache: Jun. ´24

Nach einer intensiven Arbeitsphase, wurde das erste Mal ein befristetes Stellenausschreiben für das Awareness-Team während der Zeit der Sommerbühne veröffentlicht. Damit setzten wir eines der Konzepte, welche während der verschiedenen Workshops erlernt wurde, in die Praxis um. Kurz darauf wurden auch unsere geringfügig Beschäftigten von den Referentinnen bezüglich Awareness, Code of Conduct und Antidiskriminierung auf den aktuellen Stand gebracht. Das Awareness-Team hat, nach Schulung durch Gośka Soluch, im August die Arbeit begonnen.

Machtkritische Co-Kuration: Jun. ´24

Das erste Mal haben wir die Programmplanung an ein externes Kurationsteam für das Musikfestival Planet Ears übergeben. Das afrodiasporische Team von Oré Arts sowie Rim Irscheid kurierten unabhängig der Alten Feuerwache Mannheim Künstler*innen für das Festival, während unsere Planung hauptsächlich im Hintergrund verlief und eine unterstützende Funktion übernahm. Auch wurden Studierenden der Universität Mannheim unter der Leitung von Abir Al-Laham im Rahmen eines universitären Seminars integriert, um kulturwissenschaftlichen Wissen anzueignen und bei der Gestaltung von Planet Ears mitzuwirken. Somit haben wir versucht, erste machtkritische Schritte in unseren Programmalltag zu integrieren und auszutesten.

Unser Code of Conduct: Jul. ´24

Nach der Verabschiedung unseres Leitbilds, haben wir durch die Konzipierung und der Veröffentlichung unseres Code of Conducts eine Verhaltensbasis geschaffen, welches unsere Partner*innen und unsere Gäste bei gemeinsamen Kooperationen oder dem Besuch an unsere Grundwerte vertraglich bindet. Auch sprechen sich alle Mitarbeitenden der Alten Feuerwache Mannheim für die Selbstverpflichtung aus und schaffen somit Rahmenbedingungen für das Handeln unseres Hauses. Wir versprechen dadurch auch das dauerhafte Streben nach Verbesserung in Bezug auf Diskriminierungssensibilität und der (Weiter-) Entwicklung eines Raumes für marginalisierte1 Gruppen.

  • 1marginalisiert: Marginalisierung bezeichnet die Verdrängung von Individuen oder Gruppen an den Rand der Gesellschaft. Die Verdrängung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen, also zum Beispiel geografisch, wirtschaftlich, sozial oder kulturell sein; meist spielt sie sich auf mehreren Ebenen ab.

(K)ein Kunststück für die Alte Feuerwache Mär. ´25 – Okt. ´26

Das Förderprogramm der Bildungsstätte Anne Frank ermöglicht uns direkt am Weiterbildungsprozess, welcher durch „Weiterkommen!“ gestartet wurde, anzuknüpfen und bestehendes Wissen weiter zu vertiefen. Die Förderung wird uns dabei verhelfen, den Powersharing-Prozess in unserem Haus auch künftig auszubauen und unsere Arbeitsweisen stärker bezüglich Rassismus1, Antisemitismus2 und Sexismus3 zu sensibilisieren.

  • 1Rassismus: Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Ethnie und/oder Herkunft
  • 2Antisemitismus: Diskriminierung von Menschen jüdischen Glaubens
  • 3Sexismus: Diskriminierung von Frauen und nicht-cis-Personen basierend ihres Geschlechts