Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Mdou Moctar

29. April 2022
Freitag

Einlass 19:00
Beginn 20:00



Tuareg Blues

In Kooperation mit DELTA-KONZERTE.de

Inmitten der Sahara, unter dem klarsten und atemberaubendsten Sternenhimmel, den man sich vorstellen kann, entsteht der aufregendste Wüstenrock dieser Zeit. Gitarrist und Songwriter Mdou Moctar lebt hier in einer Stadt in der Abgeschiedenheit der gigantischen Wüste. Dort entstanden auch Teile seines neuen Albums „Afrique Victime“. Moctar, der schon häufig als der afrikanische Jimi Hendrix bezeichnet wurde, ließ sich für sein neues Album aber von einem anderen Vorbild inspirieren: Eddie Van Halen. Er erlernte Van Halens typische Gitarrentechniken und kombinierte diese mit den traditionellen Melodien der Tuareg, der Musik seiner Heimat. 

Mdou Moctar lebt in Agadez im Niger, einer eher ländlichen Gegend, die wie eine kleine Oase mitten in der Sahara wirkt. Seine Musik hat ihn schnell in West-Afrika zu einer echten Berühmtheit werden lassen. Verbreitet haben sich seine Sounds dort jedoch nicht durch das Internet oder Social Media, sondern über die Speicherkarten aus Mobiltelefonen, die wie Tapes weitergegeben und getauscht werden und so wie analog-digitales Lauffeuer durch das Land gehen. Als Produzent, Songwriter und Gitarrist wurde Mdou Moctar zusammen mit seinem Bandmitglied Ahmoudou Madassane so schnell zu einem Vorbild einer neuen Generation von afrikanischen Musikern, die Rockmusik mit traditionellen Klängen verschmelzen lassen. Sie verhalfen u.a. der Tuareg-Band Les Filles De Illighadad zu ihrem Debüt-Album, was eine kleine gesellschaftliche Sensation war, schließlich wurde die Band von einer Frau angeführt. 

Den internationalen Durchbruch schaffte Mdou Moctar 2019 mit dem Album „Ilana: The Creator“, das auf dem kleinen Label Sahel Sounds erschienen ist. Mit seiner vierköpfigen Band reiste Moctar anschließend durch die Welt und wurde schnell zum inoffiziellen Botschafter seines Landes. Ein Highlight waren dabei die Support-Shows für Tame Imapala. 

Ein Großteil des neuen Albums „Afrique Victime“ entstand auf drei Kontinenten in Studios, Hotelzimmern, billigen Appartements sowie Backstage-Räumen, während der Feinschliff in seiner Heimat erfolgte. Neben Moctar gehört Gitarrist Ahmoudou Madassane zur Band, der ihn schon seit 2008 auf seiner abenteuerlichen Reise begleitet. Das jüngste Mitglied ist Drummer Souleymane Ibrahim, der im Niger kein Unbekannter ist, schließlich ist er ein fester Bestandteil der bekanntesten Hochzeitskapelle des Landes. Mikey Coltun ist der Bassist und Produzent der Band. Er lebt in Brooklyn und muss sich für Aufnahmen und Proben stets auf eine wahre Odyssee begeben. Zuerst fliegt er über 20 Stunden von New York in den Niger, um anschließend 28 Stunden im Bus über Buckelpisten nach Agadez zu gelangen. Mikey spielte über 500 Shows auf drei Kontinenten mit Mdou Moctar und war dabei nicht nur Bassist, sondern auch Tourmanager, Produzent, Soundtechniker und vor allem ein guter Freund. 

Waren die Songs auf dem Vorgänger Album „Illana“ eher an 70s-Rock von ZZ-Top und Black Sabbath angelehnt, so klingt „Afrique Victime“ nach Van Halen meets Black Flag meets Black Uhuru. Hypnotische Gitarren treffen auf den betörenden Klang der Tuareg-Musik, arrangiert von musikalischen Brückenbauern der Kulturen und Punks der Weltmusik-Szene. Für Bassist Coltun ist der Sound der Platte eine logische Folge, schließlich erinnern ihn die Hochzeitsfeiern in Niger an klassische Punk-Shows: „In Agadez the music and feeling at Tuareg weddings is exactly like the best of Western DIY/Punk shows. It’s loud, energetic and powerful. There is a sense of everyone helping out. Tuaregs are a tight community. If you’re Tuareg you’re considered family.” 

Mdou Moctar sind einen langen und mitunter beschwerlichen Weg gegangen, um ihre Musik aus der Wüste in die Welt zu tragen. Moctar und seine Band beweisen, dass es für Hingabe und Leidenschaft keine Hindernisse oder Grenzen gibt und genau das hört man „Afrique Victime“ an. Für 42 Minuten schlägt dann nämlich das pulsierende Herz der Rockmusik in einer kleinen Stadt inmitten der Sahara und die Welt hört gebannt zu.

Ab dem 03.04. laufen die bundesweiten Coronaschutzmaßnahmen aus. Damit müssen in Innenräumen keine Masken mehr getragen werden und die Zugangsregeln fallen weg.
Zu unser aller Sicherheit empfehlen wir dennoch das freiwillige Tragen einer Maske!

 

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