Das Innere der Geschichten. Christoph Ransmayr liest aus „Der Fallmeister“
10. Mai 2021
Montag
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Leider muss die Lesung verschoben werden. Neuer Termin ist der 11. Juli 2021.
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„Jeder Weg, der seinen Namen verdient, führt zugleich in die Ferne und in die Tiefe, an den Rand der Welt und ins Herz“, schreibt Christoph Ransmayr. Dem Erzähler und Reisenden folgt man mit jedem neuen Buch weiter auf diesem Weg, der ins Innere seiner Geschichten führt. Geschichten, die einem begreiflich machen, aus welcher Zeit und aus welcher Welt man kommt. So wie sein letztes Buch „Cox“, das nach der Finanzkrise mit einem Blick durchs Fernrohr beginnt und zeigt, wie chinesischen Beamten und Bnkern die allzu gierigen Nasen abgeschlagen werden. Die Nasen! Es ist dieser Sinn für unbotmäßige Komik, aber auch der für das Schöne, und es ist das Lebens- und Welterfahrene: So werden Romane zu Reisen. Kaum ein Schriftsteller schaut derzeit schärfer auf die Vorgänge in der Welt und sagt trotzdem, immerhin in einer Geschichte sei er überzeugt vom Sinn aller menschlichen Anstrengung. Diese Überzeugung gilt, noch wenn es düster zu werden scheint: „Der Fallmeister“ heißt das neue Buch. „Eine kurze Geschichte vom Töten“. An den Ufern des Weißen Flusses lebt er, der Fallmeister. So der durch die Jahrhunderte überlieferte Ehrentitel der Schleusenwärter, die am „Großen Fall“ des Weißen Flusses die Durchfahrten regeln. Christoph Ransmayr erzählt von diesem Mann, der an die Vergangenheit gekettet lebt und – vielleicht – fünf Menschen ermordet hat. Er erzählt von ihm durch die Stimme seines Sohnes, der dem Wasser folgend in die Welt auszog, aufgewachsen zwischen Sprechverboten und Erzählgeboten. „Was immer erzählt wurde, kann nirgendwo stärker sein als im Inneren der Erzählung.“ Das weiß Insa Wilke und bereitet im Gespräch die Reise vor, damit wir dem Pfad dann folgen können, mit festen Schuhen und mutigem Herzen und bereit, uns für den Moment und unter der Obhut eines ängstlichen Mannes zu verwandeln. Denn Christoph Ransmayr traut man zu, „die Arbeit der Engel“ zu tun. Und sei es auch nur im Reich der Literatur.
lesen.hören wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.