Literatur als Rockkonzert. Bühne frei für Arno Camenisch
6. März 2020
Freitag
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Diesen Abend verdanken wir Ihnen, verehrtes Publikum! Einige aus Ihren Reihen haben sich schließlich beharrlich dafür stark gemacht, dass wir ihn doch endlich einmal einladen mögen: Arno Camenisch, diesen „großartigen Lese-Performer und hochsympathischen Künstler“. Arno Camenisch, 1978 in Tavanasa im Kanton Graubünden geboren und aufgewachsen, studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2009 erschien sein erster Roman, fast jährlich folgten weitere. Seine Texte wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt und seine Lesungen führten ihn quer durch die Welt, von Hongkong über Moskau und Buenos Aires bis nach New York. 2015 strahlte 3sat den Dokumentarfilm „Arno Camenisch – Schreiben auf der Kante“ aus.
Über „Herr Anselm“, seinen neuen Roman, schrieb die Neue Zürcher Zeitung: „Nun lässt er die Schule im Dorf untergehen (…) Arno Camenisch ist der große Virtuose des Abschieds. Keiner zelebriert das große Unglück der täglichen Verluste lustvoller und schwereloser als er, keiner versteht sich besser auf die Sprengkraft der nüchternen Nostalgie.“ Er lasse seine Figuren im Sentimentalen schwelgen und lege ihnen doch den knochentrockensten Humor in den Mund. Opfer der Umstände seien sie und trotzten dem Wandel durch eine lammfromm wirkende Anarchie. Aber nicht nur Arno Camenischs Art ist eigenwillig, wenn er davon erzählt, wie die Menschen in entlegenen Schweizer Tälern die Globalisierung erreicht. Unvergleichlich wirkt auch sein Ton, der melancholisch-humorvolle „Camenisch-Sound“, den Roman Nowka an der Gitarre begleitet. Und weil das Duo für Eigenwilliges zu haben ist, waren die beiden Künstler auch einverstanden, dass der Auftakt den Studierenden der Mannheimer Germanistik gehört. Sie eröffnen den Abend mit einem kreativen Blick auf die Landschaften der Schweizer Wortkunst.