Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Zündeln

Studio Feuerwache

15. Dezember 2019
Sonntag

Einlass 19:00
Beginn 20:00

Eintritt frei


Abschluss-Collage mit Sebastian Bauer

Bei ZÜNDELN bekommen regionale Künstler die Chance einen oder mehrere Gäste einzuladen, um ergebnisoffen eine künstlerische Idee zu erproben. Das Schaffensgebiet des jeweiligen Künstlers ist dabei offen: Musik, Bildende Kunst, Tanz oder Theater können sich vereinen und sich zu völlig neuen Beziehungen verknüpfen.

„Was ist ein Wort, wenn ich es höre, wenn ich es ausspreche, wiederhole, noch mal, 1000 mal bis es meins ist, es aufschreibe, lese, nicht mehr verstehe – und dann wieder höre?“
„Was ist ein Ton, wenn ich ihn höre, wenn ich ihn singe, lauter und immer lauter, 1000 mal bis er meiner ist, ihn aufschreibe, lese, nicht mehr verstehe – und dann wieder höre?“

Dieses Jahr wird der Mannheimer Regisseur und Bühnenbildner Sebastian Bauer zu ZÜNDELN einladen. In seinen sich zwischen Konzert, Performance und Theater bewegenden Arbeiten, leitet ihn die Suche nach Situationen für neue Hör- und Seherfahrungen. Im Rahmen von ZÜNDELN möchte Sebastian Bauer diese Suche gemeinsam mit seinen Gästen fortsetzen und dabei den Fokus auf die vielschichtigen Beziehungen zwischen Sprache und Musik richten.

Was bedeutet der Vorgang des Sprechens im Vergleich zum Spielen eines Instruments und ist er tatsächlich (selbst-)verständlich? Welcher Raum entsteht im Übergang von (vokalen) Klängen zum Sprechen und wie lässt sich dieser erweitern? Wie verändert sich das Verhältnis von Sprache und Musik, wenn man sowohl auf Sprech- als auch auf Notentexte verzichtet und alles aus der (musikalischen) Improvisation entwickelt und was hat das für Folgen für die theatrale Grundsituation?

Diese Fragen sollen Ausgangspunkte für musikalisch-szenisches ZÜNDELN sein, zu dem Sebastian Bauer u.a. folgende Künstler*innen einlädt:

Matthias Muche – Posaune

Die viel zitierten „Grenzbereiche“ ziehen sich wie ein roter Faden durch die Aktivitäten des aus Bielefeld stammenden und in Köln lebenden Posaunisten Matthias Muche. Er verbindet in seinem Spiel die „sonoren“ Klangmöglichkeiten der Posaune mit abenteuerlichsten erweiterten Spieltechniken und schafft einen engen Bezug zur Ästhetik aus Klangkunst, Neuer Musik und Jazz. Dabei werden ganz unterschiedliche Spielaufbauten verwendet, mit Zuspielern von Sprache und Soundscapes, Spatialisierungen über externe Schalltrichter, interaktive Computergrafiken als synästhetische Wahrnehmung oder ganz pur die nackte Posaune.

Linn Sanders – Stimme

Linn Sanders studiert an der Zürcher Hochschule der Künste im Master Schauspiel (performative Kunst). Als Ensemblemitglied am Jungen Stadttheater Münster entwickelte sie mit ihrem Team viele spartenübergreifende und transdisziplinäre Stücke für junges Publikum, mit denen sie auf diversen Festivals im In- und Ausland gastiert. Aktuell zeigt sie beim internationalen Festival for performing Art in Indien ihre Soloperformance „Fräulein Mertens will nicht mehr wachsen“. In Zürich gründet sie aktuell das „Instinktut für angewandte Normverschiebung“, das sich mit notwendigen Transformationsprozessen unserer Gesellschaft auseinandersetzt.

Hanna Schörken – Stimme

Hanna Schörken ist Sängerin im Bereich der frei improvisierten Musik, Jazz und elektronischen Musik. Schörken studierte zunächst englische und französische Literatur. Von 2008 bis 2011 studierte sie Jazzgesang am ArtEZ Conservatorium in den Niederlanden und setzte ihr Studium am Institut für Musik in Osnabrück sowie am Conservatoire de Lyon fort. Sie spielt aktuell im Duo mit der Pianistin Rieko Okuda, im Duo mit dem Pianisten Jozef Dumoulin und im Trio mit dem Schlagzeuger Bernd Oezsevim und dem Pianisten Constantin Krahmer. 2016 erschien ihr Debütalbum „Filán“ bei Unit Records und 2018 ihr Solo Album „You told me how to dance“ bei Creative Sources Recordings.

Sebastian Bauer – Künstlerische Leitung

Sebastian Bauer studierte zunächst Cello und Musikwissenschaft. Sein Debüt als Regisseur gab er 2013 mit Francis Poulencs „La Voix humaine“ am Nationaltheater Mannheim. Seitdem sind zahlreiche weitere Arbeiten unter anderem für das Theater Bielefeld, Theater Münster, Theater Bonn und als freie Produktionen entstanden. Unter diesen befinden sich sowohl Werke des klassischen Opernrepertoires als auch Stückentwicklungen ungewohnter Formate wie Live-Hörspiel oder Hörtheater. Einen wichtigen Platz in seinem Schaffen nehmen Produktionen für junges Publikum und zeitgenössische Musiktheaterprojekte ein.

 

In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Mannheim


Sebastian Bauer