Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Im Westen was Neues. Felicitas Hoppe und Denis Scheck entdecken Amerika

10. März 2018
Samstag

Einlass 19:00
Beginn 20:00



"lesen.hören 12"

Alle reden über Trump und das Ende des US-amerikanischen Traums. Über New York, die Mauer und die Waffenindustrie. Alle denken, sie kennen Amerika, wenden sich mit müden Augen ab oder starren entsetzt wie das Kaninchen auf die blondierte Schlange. Anders Hoppe: Sie setzt den Rucksack auf, steigt in einen rubinroten Ford Explorer und fährt mit offenen Augen und unerschrockenen Ohren gen Westen. An ihrer inneren Seite: das Schriftstellerduo Ilf und Petrow, Kultfiguren der Sowjetunion, nach denen sogar ein Kleinplanet benannt wurde. Rund 80 Jahre vor Hoppe, als in den USA die große Depression und in der UdSSR der große Terror herrschte, machten sich die beiden Satiriker in einem mausgrauen Ford auf den gleichen Weg wie Hoppe, um „Das eingeschossige Amerika“ jenseits der Metropolen zu entdecken.

Damals war das ein Coup: zwei Russen beim kapitalistischen Erzfeind. Heute, da über eine unziemliche Nähe zwischen dem demokratisch gewählten Despoten des Westens und dem des Ostens gemunkelt wird, ist es immer noch frech, ein Buch über Amerika „Prawda“ zu nennen – nach der legendären sowjetischen Zeitung und ihrem Titel, dem russischen Wort für „Wahrheit“. Hoppe weiß eben, dass die Kunst langsam und um Ecken schaut und also anders und Anderes sieht als das geradlinige Nachrichtenauge. Der Literaturkritiker Denis Scheck spricht mit Felicitas Hoppe über ihr druckfrisches Buch namens „Prawda“, das mehr erzählt als einen Reiseroman, nämlich vom „wahren“ (also Hoppes) Amerika und von Mythologien und ihren magischen Filtern.

Kombiticket für Film und Lesung VVK 20 € HIER