Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Adam Baldych & Helge Lien Trio

4. Mai 2016
Mittwoch

Einlass 19:00
Beginn 20:00



Der polnische Teufels-Geiger trifft auf das das norwegische Klaviertrio.

Mit unerhörter instrumentaler Virtuosität überschreitet der polnische Geiger Grenzen: seines Instrumentes, zwischen den Genres, zwischen Komposition und Improvisation und im verschmelzenden Zusammenspiel mit seinen Mitmusikern. Das macht ihn zu einem „erfrischend anderen europäischen Jazzstar“ wie das englische Jazzwise Magazin feststellt, der “virtuos und hochemotional” (Fono Forum) wie „derwischhaft intensiv“ (Jazz thing) mit der Tradition als Basislager neue Jazz-Forschungsreisen unternimmt.
Der 1986 geborene Baldych galt in seiner Heimat früh als „Wunderkind“ und musste nach einem ausgedehnten USA- Aufenthalt – an der berühmten Berklee College of Music in Boston und in New York – auch nicht lange auf den internationalen Durchbruch warten: Nach dem umjubelten Auftritt beim Jazzfest Berlin 2011 erklärte ihn die FAZ zum „zweifellos größten lebenden Geigentechniker des Jazz.“ Für sein 2012 aufgenommenes ACT- Debüt unter eigenem Namen „Imaginary Room“ erhielt er den ECHO Jazz. Und mit Blick auf Baldychs im Jahr darauf folgendes Duo-Album „The New Tradition“ (mit dem Pianisten Yaron Herman) schrieb die Süddeutsche Zeitung: „Wer einen neuen Debussy, einen neuen Grieg, einen neuen Strawinsky sucht, der sollte heute eher beim Jazz nachschauen, als in der Modernen Klassik.“
Was mehr denn je für Adam Baldychs neues Album „Bridges“ gilt. Das zeigt schon der Einstieg mit dem programmatischen Titeltrack: Eine ruhige, lyrische Melodie sucht sich Klangfarben, zugleich sind harmonische Stimmungen herauszuhören, wie wir sie aus Ost-, aber auch aus Nordeuropa kennen. Denn neben Baldychs unerreicht differenzierten Streicherklängen – von hauchzarten Obertönen bis zum druckvollen, Cello-artigen Sound – erklingt ein ähnlich variables Piano: Für „Bridges“ hat sich Baldych das Trio des norwegischen Pianisten Helge Lien an seine Seite geholt. „Ich habe seine letzten zwei Alben mit großem Interesse gehört – Produzent Siggi Loch hatte mir zuerst eines gegeben – und war sehr beeindruckt von der Art, wie dieses Trio zusammen musiziert“, erzählt Baldych. „Ich hatte für einige meiner Kompositionen nach einem Klaviertrio gesucht, das eine bestimmte Spielweise hat, um sozusagen zwei Persönlichkeiten zu verschmelzen und damit etwas Neues aus meiner Musik zu machen.“

Helge Lien erwies sich dafür als ideale Wahl. Auf bereits acht Trio-Alben hat der norwegische Pianist und Komponist seinen Stil kontinuierlich und konsequent weiterentwickelt. Blind vertrauen kann er dabei auf Frode Berg am Bass, einem Weggefährten von Anfang an. Für ein belebendes Element sorgt der vor zwei Jahren dazu gestoßene Schlagzeuger Per Oddar Johansen. Ihre Basis ist eine formvollendete Melodik die stets zugänglich, aber nie glatt ist. Ohne Anklänge an die Trio-Tradition von Esbjörn Svensson bis zu Brad Mehldau zu verleugnen, experimentieren Lien und sein Trio mit dem amerikanischen Erbe und der nordischen Sound- Atmosphäre auf eigene Weise und greifen dabei auch auf die europäische Klassik der Spätromantik, eines Debussy oder eines Chopin zurück.

Adam Baldych: v; Helge Lien: p; Frode Berg: b; Per Oddvar Johansen: dr

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