Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Skein

5. Mai 2013
Sonntag

Einlass 19:00
Beginn 20:00



Achim Kaufmann: p; Frank Gratkowski: cl, bcl, sax; Wilbert de Joode: b; Okkyung Lee: vc; Richard Barrett: Live-Elektronik; Tony Buck: dr, perc
Das Konzert wird vom SWR2 mitgeschnitten.

SKEIN = Strang (englisch) ; im Gegensatz zum Knäuel ist bei einem Strang jeder Abschnitt des Fadenbündels sichtbar – ähnlich der Musik dieses Sextetts, die bei aller Komplexität, der Gleichzeitigkeit verschiedener musikalischer Prozesse, eine höchstmögliche Transparenz der Textur anstrebt, bei der die verschiedenen Instrumentalfarben in ihrer Eindringlichkeit hörbar bleiben.
Achim Kaufmann, Frank Gratkowski und Wilbert de Joode fanden sich als Trio zum ersten Mal Anfang 2002 in Amsterdam zusammen. Seither haben die drei auf vielen Tourneen und Konzerten ihre Musik kontinuierlich weiterentwickelt und vertieft, nachzuhören auf bislang vier CDs – kwast (Konnex), unearth (nuscope), palaë (Leo) und geäder (gligg).
Die Musik des Trios war von Anfang an frei improvisiert, aus dem Moment geboren. Es gab und gibt keine Proben und Absprachen, keine konzeptionellen Vorab-Überlegungen –  eine Tatsache, die schon manchen Zuhörer, Rezensenten oder Musikerkollegen verwirrt hat, klingt doch vieles an der Musik des Trios „wie auskomponiert“.
Kaufmann/Gratkowski/de Joode vereinigen die Transparenz und Klanglichkeit zeitgenössischer Kammermusik – das Einbeziehen der Stille ebenso wie das Hinübergleiten in Geräuschbereiche, die dann wieder von Relikten fast tonaler Klavierakkorde umgedeutet und durchbrochen werden – mit der Energie, rhythmischen Pointiertheit und Unberechenbarkeit des Jazz. Verwiesen wird auf eine Spielhaltung afroamerikanischer Musik, die leider heute viel zu selten geworden ist und zutreffend einmal als „sound of surprise“ charakterisiert wurde.
Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens  beschenken Kaufmann/Gratkowski/de Joode sich und ihre Zuhörer mit einer Spezialbesetzung mit drei illustren Gästen: SKEIN.
Die Kombination mit Richard Barrett, einem der wichtigsten Komponisten unserer Zeit, ist nicht abwegig: Geräuschhafte Texturen, die an elektronische Musik denken lassen, spielen in der Musik des Trios eine nicht unwesentliche Rolle, und Barrett kann man getrost als einen der reaktionsschnellsten Live-Elektroniker überhaupt bezeichnen.
Okkyung Lee stammt aus Korea, lebt teils in New York, teils in Berlin und zum wahrscheinlich grössten Teil als improvisierende Cellistin on the road. „Sie bewegt sich am Scheitelpunkt von Noise und freier Improvisation und reizt die Kapazitäten ihres Instruments bis zum Limit aus.“ (Stadtgarten Köln)
Tony Buck ist nicht nur der Schlagzeuger der australischen Kultband The Necks, sondern einer der kreativsten und vielseitigsten Musiker weltweit, der wie kein zweiter Elemente von Jazz, Post-Rock und Musik verschiedener Kulturen der Welt in einen improvisierten Kontext einfliessen lassen kann und dabei eine meditative, durch lange Bögen gekennzeichnete Spielhaltung mit äusserster Alertheit zu verbinden weiss.


Okkyung Lee


Achim Kaufmann


Frank Gratkowski


Richard Barrett


Tony Buck


Wilbert de Joode