Arian Fariborz liest aus „Rock The Kasbah – Popmusik und Moderne im Orient“
Studio Feuerwache
16. März 2011
Mittwoch
Einlass 19:00
Beginn 20:00
Buchvorstellung mit Musikbeispielen und Bildern
Die Massenproteste in der arabischen Welt, die sehr stark von der jüngeren Generation getragen werden, halten gegenwärtig die internationale Öffentlichkeit in Atem. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Protestbewegung spielt die Musik. Sie hat in der arabisch-islamischen Welt sowie in Israel und Palästina seit den Achtzigerjahren einen rasanten Wandel erfahren: Elektronische Instrumente sowie neue Computertechnologien haben die klassische orientalische Musik verändert. Westliche Musikeinflüsse wie Pop, Rock, Jazz und HipHop haben in den Ländern Nordafrikas und des Mittleren Ostens längst neue musikalische Stile hervorgebracht.
In diesen neuen Stilen finden heute insbesondere die zunehmende politische Unzufriedenheit und gesellschaftliche Verweigerung der jüngeren Generation ihren Ausdruck. Mit dieser Entwicklung einher geht eine Veränderung des gesellschaftlichen Stellenwerts der Musik insgesamt: Diente sie im Orient früher noch ausschließlich der Unterhaltung sowie als zeremonielle »Begleitmusik«, so ist sie mit ihrer Verwendung als Ventil für sozialen und politischen Protest in eine neue, bis dahin ungekannte Rolle hineingewachsen.
Anhand von sieben Länderbeispielen – Ägypten, Algerien, Israel, Palästina, Marokko, Libanon und Iran – zeigt Arian Fariborz diese Zusammenhänge auf. In seinem hochaktuellen Buch werden Bands vorgestellt, die für sozialen und politischen Widerstand, aber auch für musikalischen Dialog und neue Klangwelten stehen – eine Musik, die hierzulande kaum bekannt ist.