Nouvelle Vague
10. September 2009
Donnerstag
Einlass 20:00
Beginn 21:00
Support: "Spring Fruits by Gerald Toto"
So delektabel sie auch waren, die ersten zwei Menüs der Sterneköche Marc Collin und Olivier Libaux: Wenn die Gäste ein drittes Mal kommen sollen, das wissen sie als Franzosen sehr genau, dann muss was Neues auf den Tisch. Und so haben die beiden Produzenten zwar ihr jüngstes Werk recht schlicht nur „3“ betitelt, sich hierfür aber umwerfend überraschende Rezepturen erdacht. Das genialische Konzept, Punk- und New Wave-Klassiker der Siebziger und Achtziger komplett neu zu arrangieren und instrumentieren und dann mit den hinreißend verwehten Frauenstimmen zu veredeln ist geblieben. Wo Joy Division, The Clash, The Cure oder Depeche Mode plötzlich als liebliche Bossa Novas oder Beachclub-Reggae aufhorchen ließen, werden die Vorlagen von Simple Minds, The Violent Femmes, The Psychedelic Furs, The Sex Pistols oder einmal mehr Depeche Mode jetzt zu Preziosen im Stile der American Country Music und des Bluegrass.
Schon nach dem letzten Werk waren Hardcore-Fans, denen Easy Listening-Versionen ihrer Punk-Urväter naturgemäß erstmal wie ein Sakrileg vorkommen müssen, ins Lager der Nouvelle Vague-Verehrer übergelaufen. Und weil Nouvelle Vague einige ihrer Stücke inzwischen häufiger auf eine Bühne gebracht haben als dereinst die Originale, glauben viele Fans inzwischen, es bei Collin und Libaux auch mit den Autoren ihrer Songs zu tun zu haben.