Im vergangenen Jahr stand der Trompeter Terence Blanchard am Eröffnungswochenende von Enjoy Jazz gemeinsam mit Herbie Hancock auf der Bühne. Obwohl der in New Orleans gebürtige Musiker bereits auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken kann – zuletzt erhielt er zwei „Grammys“ für sein wunderbares Album „A Tale of God´s Will (A Requiem for Katrina)“ und für ein Solo, das er 2007 auf dem Monterey Jazz Festival spielte – und früh von Ellis und Wynton Marsalis gefördert wurde, muss Blanchard hierzulande wohl noch immer als Geheimtipp gelten. Weit bekannter als die zehn Alben mit von Freddie Hubnbard inspiriertem innovativem Neo Hard Bop, die Blanchard unter eigenem Namen veröffentlicht hat, dürften seine Soundtracks für Filme von Spike Lee sein: „Do The Right Thing“, „Mo´Better Blues“, „Jungle Fever“ oder – jüngst – „Inside Man“. Auch „A Tale of God´s Will (A Requiem for Katrina)“ geht auf eine Zusammenarbeit mit Spike Lee zurück: Blanchard entwickelte das Album seinem Score für Lees zornig-melancholische Vierstunden-Dokumentation „When The Leevees broke“. Ruft man seine Website auf, erhält man einen berührenden Eindruck vom Nachhall des Untergangs seiner Heimatstadt New Orleans in seiner Kunst.
Terence Blanchard: tp; Brice Winston: ts; Fabian Almazan: p; Michael Olatuja: b; Kendrick Scott: dr