Logokürzel Alte Feuerwache Mannheim

Lange Nacht der Museen

21. März 2009
Samstag

Beginn 19:00



Eintritt über die Lange Nacht der Museen


Shackleton
Expedition Endurance (1914 – 1917)
Fotos aus dem Eis von Frank Hurley

In Zusammenarbeit mit dem Ausstellungsbüro Reichelt und Brockmann, Mannheim

Der Ire Sir Ernest Shackleton (1874 – 1922) trug zum Wettlauf der Scott- und Amundson-Forschergeneration um die Erkundung der Pole den spektakulären Plan einer Durchquerung der Antarktis von West nach Ost bei.  
Unter dem offiziellen britischen Namen „Imperial Trans-Antarctic Expedition“ startete er am 26. Oktober 1914 in Buenos Aires. Sein Expeditionsschiff „Endurance“ wurde im Januar 1915 vom Packeis des Weddell-Meeres eingeschlossen. Die 28köpfige Mannschaft überwinterte monatelang an Bord des Schiffes, das langsam mit den Eismassen um den Südpol driftete. Die eigentliche Katastrophe begann, als der ungeheuere Druck des Eises das Schiff zerstörte. Über einen Monat lang führten Mannschaft und Schiff einen verzweifelten Kampf gegen diesen übermächtigen Gegner; mit dem sinkenden Schiff verloren die Männer fast alles, was sie zum Überleben brauchten. Die Expedition war endgültig gescheitert und die einzige Aufgabe bestand nun darin, Leben zu retten. Mit großer Entschlossenheit führte Shackleton seine Männer durch das Packeis auf das nächste erreichbare Festland; im April 1916 landeten sie auf Elephant Island, einer kleinen, kargen, menschenleeren Insel. Der Großteil der Schiffbrüchigen musste versuchen, auf dieser Insel zu überleben, während Shackleton und fünf weitere Seeleute sich auf den Weg machten Hilfe zu holen. Durch eine bis heute einmalige seemännische und navigatorische Meisterleistung schafften diese sechs es in einem 6,85m langen Rettungsboot 1.300 km über das  gefährlichste Meer der Erde die Insel South Georgia zu erreichen. Dort mussten sie noch das weglose Gebirge im Landesinneren überqueren, um eine Walfangstation an der gegenüberliegenden Küste zu erreichen.
Erst im vierten Anlauf gelang es Shackleton mit einem gecharterten Schiff so nahe an Elephant Island heranzukommen, dass seine dort ausharrende Mannschaft geborgen werden konnte.
„Ich habe es ohne menschliche Verluste geschafft“, zieht Shackleton in einem Brief an seine Frau Emily Bilanz, nachdem die gesamte Mannschaft mit dem chilenischen Dampfschiff „Yelcho“ am 3. September 1916 sicher in Punta Arenas angekommen war. 
Die Shackleton-Expedition ist längst zum Mythos des erfolgreichen Scheiterns geronnen. Dazu haben vor allem die Bilder des australischen Expeditionsfotografen James Francis (Frank) Hurley (1885 – 1962) beigetragen. Es sind unter extremen Bedingungen entstandene Aufnahmen, die die Dramatik des Scheiterns, den Tag für Tag neu ausgefochtenen Überlebenskampf der Menschen im ewigen Eis für alle Zeit in einprägsamen Bildsequenzen festhalten und so die Shackleton-Expedition zum Sinnbild von Abenteuerlust, menschlichen Lebenswillen und Durchhaltevermögen machten. Als die Endurance sank, wählte Hurley von ca. 550 Tafeln die besten 150 aus und zerschlug den Rest; die Tafeln und seine Kameras überstanden sämtliche Gefahren und existieren heute noch.