Vom Glück, der Globalisierung und Venedig
Für die einen steht SAP als Abkürzung für „Sanduhr-Anzeige-Programm“, andere nennen SAP liebevoll auch „Spitze Aller Programmierkunst“. Doch letztlich steht das Walldorfer Softwarehaus nahezu als Synonym für die Globalisierung der heutigen Welt. Denn die Programme aus Baden (und heute auch aus den indischen, israelischen und amerikanischen Forschungsstätten) machen Unternehmen immer transparenter, immer steuerbarer und und damit immer weltumspannender. Einen vergleichbaren Einfluss auf modernes Unternehmertun wie SAP hatte vielleicht nur die Erfindung der doppelten Buchhaltung in Venedig im 15. Jahrhundert.
Diese Leitgedanken führen Ludwig Siegele und Joachim Zepelin in ihrem neuen Buch „Matrix der Welt — SAP und der neue globale Kapitalismus“ auf knapp 300 Seiten aus. Die beiden erfahrenen Journalisten und SAP-Beobachter beschreiben dabei, wie das Denken und Handeln des Walldorfer Unternehmens die moderne Wirtschaft und globale Gesellschaft geprägt und gestaltet hat. Ihr Buch gleicht der Reisebeschreibung einer globalen Welt. Sie führt den Leser vom beschaulichen Östringen in das amerikanische Softwarezentrum Silicon Valley und die indische Metropole Bangalore bis wieder zurück ins badische Hoffenheim. Das Buch erzählt aber auch wie Glück und Zufälle — neben Tüchtigkeit und Kreativität der Gründer — dazu beitrugen, dass die drei Buchstaben SAP aus der heutigen globalen Welt nicht wegzudenken sind.
Siegele und Zepelin stellen die Ergebnisse ihrer langjährigen Recherchen und über 300 Gesprächen mit Kennern, Vorstandsmitgliedern und SAP-Insidern in der Alten Feuerwache vor. Moderiert wird die Buchvorstellung von Markus Berner, Kommunikationsberater. Michael Roth, Leiter der Wirtschaftsredaktion des Mannheimer Morgens, führt in die Veranstaltung ein.